Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 1,3, AKAD University, ehem. AKAD Fachhochschule Stuttgart, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht die praktische Bedeutung des Konzepts der Selbstorganisation von Probst. Für Unternehmen ist die Orientierung nach Ordnung und Sinn zum größten Unsicherheitsfaktor der Umwelt im Zeitalter der Digitalisierung geworden. Aus dieser Umweltkomplexität heraus kreieren Unternehmen spontane informelle Ordnungen, die sich in der emergenten Eigenschaft von Systemen nach Probst widerspiegelt: der Selbstorganisation. Dieses Merkmal tritt als emergentes Phänomen in Gruppierungen auf. Die bis heute vertretenen klassischen Führungsverständnisse sind jedoch nicht in der Lage, die informelle Organisationsstruktur der Selbstorganisation als wünschenswerten Umstand erfolgreich im Führen von Teams einzusetzen. Folgende Fragen werden beantwortet: 1. Wie konstituiert sich das Phänomen der Selbstorganisation und wie findet es in sozialen Systemen statt? 2. Inwieweit ist ein Transfer auf aktuelle Management, Führungs- und Organisationskonzepte möglich ¿ welche Wirkung hat das Metakonzept der Selbstorganisation auf die Führungswelt? Das Ziel dieser Arbeit ist die Bewertung des Konzepts der Selbstorganisation nach Probst (1987) als maßgebliche Theorie im Umgang mit humanen sozialen Systemen und dessen einschneidende Bedeutung für Führungs- und Organisationskonzepte in der Praxis. Als Modalziel ist im theoretischen Konzept von Probst der Grundstein des konstruktivistischen Paradigmas zu nennen. Der Konstruktivismus ist die epistemologische und ontologische Basis der Selbstorganisation, alle weiteren Konzepte basieren auf diesem Paradigma. In der vorliegenden Arbeit werden zunächst grundlegende Aussagen der Selbstorganisation nach Probst erläutert. Die Basis bildet das konstruktivistische Paradigma der wissenschaftstheoretischen Ebene sowie das Denken in systemisch-kybernetischen Regelkreisen. Diese Sichtweisen bündeln sich in den intrinsischen Charakteristika selbstorganisierender Systeme, welche Kern der Selbstorganisation sind. Nachgelagert wird im Rahmen des ganzheitlichen GPMs auf das Phänomen der Selbstorganisation und dem erfolgreichen Führen im Umgang mit selbstorganisierten Systemen in der Praxis eingegangen. Abschließend erfolgt die kritische Würdigung anhand der Chancen und Risiken eines konstruktivistischen Führungsverständnisses im Kontext der Selbstorganisation nach Probst.
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