Ein Dilemma kennzeichnet die moderne Medizin: wachsendem wissenschaftlichen, technisch-apparativen und finanziellen Aufwand korrespondiert ein wenn nicht abnehmender, so doch weithin fragwürdiger Erfolg. Welche Art von Erfolg ist es eigentlich, Schmerz, Krankheit und unzeitigen Tod vermeiden zu können? Verbirgt sich hinter diesem Dilemma letztlich nicht ein Konflikt zwischen der Kultur des Wissens und der Natur des Menschen, dessen Tragweite noch kaum gesehen wird? Gelang es bisher, die Naturfremdheit neuzeitlicher Wissenskultur zum Thema eben dieser Kultur zu machen, sie gleichsam ihrer kritischen Brisanz zu berauben, so kommt nunmehr die Natur menschlichen Lebens selbst und deren kulturelle Überformung als existentielles Problem in den Blick.
Häufig wird übersehen, daß die Leistungsfähigkeit moderner Kultur einem Wissenstypus geschuldet ist, dessen Methodologie die Ausblendung all dessen erfordert, was die Natur nicht nur des Menschen, sondern alles Lebendigen erst bestimmt: Individualität, Geschichte und Beziehung. Objektivität und Logik diskursiver Denkformen verhindern im Bereich der lebendigen Natur genau das, was sie zu leisten vorgeben. Nichts verweist dramatischer auf die eigentümliche Ortlosigkeit der Medizin zwischen Kultur und Natur, zwischen Denken und Leben als die Aporetik der gegenwärtigen medizinethischen Diskurse.
Im Lichte der Dialektik von Teil und Ganzem, von Gesundheit und Krankheit, von Biographie und Kausalität, aber auch jener von Leben und Tod, von Gewißheit und Schicksal, der kulturkritischen Potenz des Konzeptes der Selbstorganisation zur Wirksamkeit zu verhelfen, soll Aufgabe dieses Bandes sein.
Häufig wird übersehen, daß die Leistungsfähigkeit moderner Kultur einem Wissenstypus geschuldet ist, dessen Methodologie die Ausblendung all dessen erfordert, was die Natur nicht nur des Menschen, sondern alles Lebendigen erst bestimmt: Individualität, Geschichte und Beziehung. Objektivität und Logik diskursiver Denkformen verhindern im Bereich der lebendigen Natur genau das, was sie zu leisten vorgeben. Nichts verweist dramatischer auf die eigentümliche Ortlosigkeit der Medizin zwischen Kultur und Natur, zwischen Denken und Leben als die Aporetik der gegenwärtigen medizinethischen Diskurse.
Im Lichte der Dialektik von Teil und Ganzem, von Gesundheit und Krankheit, von Biographie und Kausalität, aber auch jener von Leben und Tod, von Gewißheit und Schicksal, der kulturkritischen Potenz des Konzeptes der Selbstorganisation zur Wirksamkeit zu verhelfen, soll Aufgabe dieses Bandes sein.