In welchen stürmischen, ja krisenhaften Zeiten entwickelte sich feministisches Denken und was gehört an historischem Zeitwissen zum Verständnis dazu? Lernen, Selbstveränderung und Veränderung der Umstände sind nicht einfach als glückliches Wachstum zu erfahren, wie etwa eine Pflanze gedeihen kann, sondern der Prozess ist schwierig, es gibt Verletzungen und Scheitern, aber ungleich den Pflanzen können die Menschen ihre Lernerfahrungen festhalten und tradieren. Um Handlungsfähigkeit im Kleinen wie im Großen zu gewinnen, muss man die gesellschaftlichen Verhältnisse studieren und darin die Rolle der Geschlechter begreifen. Die vereinfachenden Geschichten von der Männermacht, die zumeist durch übergriffige Sexualität die Frauen klein hält, sind für die Medien ein auflagenerhöhendes Skandalon, aber sie arbeiten dagegen, dass man aus der Geschichte lernen und Kraft gewinnen kann. Frigga Haugs Texte erhellen den Zusammenhang von Selbstveränderung und Veränderung der Umstände. Chronologisch zieht sie Erkenntnis aus wissenschaftlichen Theorien und alltäglicher Praxis, erschließt Themen wie Kritische Psychologie, Erinnerungsarbeit, Moral, Gefühle, Angst, Literatur und Film, Erfahrung und Theorie, Subjektivität und Politik.