In "Selbstzeugnisse: Curriculum Vitae, Reisetagebücher, Aufzeichnungen, Protokolle zu Drogenversuchen" präsentiert Walter Benjamin eine facettenreiche Sammlung autobiografischer Texte, die das intime und zugleich kritische Selbstverständnis des Autors offenlegt. Der literarische Stil erinnert an eine Mischung aus Essayistik und literarischem Journalismus, durchzogen von Benjamins charakteristischem, oft fragmentarischem Denken. In seinen Aufzeichnungen thematisiert er nicht nur das eigene Leben, sondern reflektiert auch tiefgreifend über existenzielle Fragestellungen, gesellschaftliche Strömungen und die Rolle des Individuums in der modernen Welt, während er gleichzeitig seine Reisen und Drogenversuche als Wege zur Selbsterkenntnis interpretiert. Walter Benjamin (1892-1940) gilt als einer der bedeutendsten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Sein interdisziplinärer Ansatz, der Philosophie, Literaturwissenschaft und Sozialkritik vereint, ist geprägt von seiner Lebenserfahrung imKrisenzeitraum der Weimarer Republik. Die Verfolgung durch das NS-Regime und die Flucht ins Exil forderten Benjamin heraus, sein Leben und Denken radikal zu hinterfragen und innovative Wege der Selbstdarstellung zu finden, was sich in diesem Buch eindrücklich widerspiegelt. Leserinnen und Leser, die an der Schnittstelle von Literatur, Philosophie und autobiografischer Reflexion interessiert sind, werden in "Selbstzeugnisse" auf eine fesselnde Entdeckungsreise gehen. Dieses Buch bietet nicht nur Einblicke in Benjamins persönliches Leben, sondern regt auch zur kritischen Auseinandersetzung mit den existenziellen Fragen seiner Zeit und der eigenen Identität an.