Es war einmal ein toxisches Element..., ein karzinogenes Element..., ein essentielles Spurenelement..., und alle trugen die gleiche Bezeichnung: Selen (Se). Se wird in Form der 21. proteinogenen Aminosäure Selenocystein in Selenoproteine eingebaut, welche zentrale Prozesse der Entwicklung, des Metabolismus und der Alterung im Menschen kontrollieren. Se-Mangel bzw. Se-Supplementation werden u.a. mit einem veränderten Krebsrisiko in Verbindung gebracht. Der Einfluss von Se für die Knochengesundheit ist dagegen nur wenig charakterisiert. Diese Arbeit beschreibt experimentelle (u.a. biochemische, histologische) und biostatistische Studien zur Rolle von Se für die Knochenentwicklung und -Homöostase. Hierzu wurden Zellkultursysteme, die Röhrenknochen Femur und Tibia im Selenoprotein P Mausmodell, mit unterschiedlichem Se-Status, sowie eine Auswahlkohorte postmenopausaler Frauen untersucht. Eine neue Methodik zur Ermittlung der Se-Konzentration konnte in der Arbeit aus murinen Knochenproben etabliert werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit identifizieren den Knochen als bevorzugtes Se-Zielgewebe sowie relativ resistentes Organ gegenüber Se-Mangel.