Wie der Titel von Julie Leuzes neuem Roman „Selig am See“ vermuten lässt, ist der Handlungsort Konstanz am Bodensee. Dort lebt ihre Hauptfigur, die siebenundzwanzigjährige Sarah gemeinsam mit ihrem Herzallerliebsten Rob, einem nichtsnutzigen Möchtegern-Künstler, der ohne Skrupel das Geld ausgibt,
das diese als Leiterin des privaten Kinderladens „Eiertanz“ verdient. Uneingeschränkt glücklich ist…mehrWie der Titel von Julie Leuzes neuem Roman „Selig am See“ vermuten lässt, ist der Handlungsort Konstanz am Bodensee. Dort lebt ihre Hauptfigur, die siebenundzwanzigjährige Sarah gemeinsam mit ihrem Herzallerliebsten Rob, einem nichtsnutzigen Möchtegern-Künstler, der ohne Skrupel das Geld ausgibt, das diese als Leiterin des privaten Kinderladens „Eiertanz“ verdient. Uneingeschränkt glücklich ist Sarah mit diesem Zustand nicht, zumal Rob offenbar auch immer wieder Affären mit seinen Aktmodells hat. Und auch im „Eiertanz“ ist die Arbeit nicht immer einfach und stimmt mit Sarahs Verständnis von Erziehung nicht überein, da es den ehrgeizigen, sich immer wieder einmischenden Müttern bei den Kindergartenkindern in erster Linie um die konsequente Förderung von Fähigkeiten geht. Ob das nun multilingualer Fremdsprachenunterricht, Geigenstunden oder Bodystyling anstelle von Kleinkinderturnen ist, das Aktivitätenprogramm gereicht jedem Elite-Internat zur Ehre. Aber dann kommt Jonas – und Sarah verliebt sich Hals über Kopf in dessen Vater Paul und wird vor eine schwierige Entscheidung gestellt.
Obwohl von Anfang an klar ist, wie die Geschichte enden wird, hat mich dieser Frauenroman sehr gut unterhalten. Julie Leuze schreibt sehr geistreich und humorvoll, niemals platt oder auf einen billigen Lacher aus. Sie kann mit Sprache umgehen und beherrscht die Kunst, völlig absurde Situationen so zu beschreiben, dass der Leser das Gefühl hat, dabeizustehen und das Geschehen als Beobachter zu verfolgen.
Die Personen sind bis in die kleinste Nebenrolle sehr stimmig angelegt, ganz gleich, ob sie auf den Leser sympathisch oder unsympathisch wirken. Man fühlt mit der Protagonistin und drückt ihr förmlich die Daumen, damit alles zu einem guten Ende kommt und sie ihr Glück findet. Das hat sie sich wahrlich redlich verdient!
Mir hat die Lektüre von „Selig am See“ großen Spaß gemacht und ich empfehle es gerne jeder Leserin, die auf der Suche nach einer „leichten“ Sommerlektüre ist.