Sport war im »Arbeiter- und Bauernstaat« DDR ein wichtiger Bestandteil des Alltags vieler Millionen Menschen und war dort sogar in der Verfassung verankert. Jan Kleinmanns zeigt in seiner quellengesättigten Studie, wie Sportgemeinschaften in der DDR eigene, verkapselte Teilöffentlichkeiten entwickelten, die als geschlossene Einheiten gegenüber zentralen Institutionen auftraten. Innerhalb dieser Gruppen blieben Bekenntnisse zur Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft oftmals Lippenbekenntnisse. Mit der Untersuchung dieser Begebenheiten legt die Studie Mechanismen des Nebeneinanders von Partei und Gesellschaft in der DDR offen und zieht Schlüsse für die ostdeutsche Nachkriegsdiktatur, die weit über den Bereich Sport hinausgehen.