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Magisterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin (Wissenschaftsgeschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: In der Paperback-Ausgabe von Siegfried Kracauers History - The Last Things Before the Last von 1995 behauptet Paul Oskar Kristeller, der schon das Vorwort zur Erstveröffentlichung des Werkes 1969 verfasste, im Vorwort der Neuauflage Thesen, die in ihrer Radikalität im Verhältnis zu ihrer leichtfertigen Äußerung im Rahmen eines Vorwortes nahezu einen Affront darstellen. Grundsätzlich zeigt sich Kristeller erfreut über ein…mehr

Produktbeschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin (Wissenschaftsgeschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: In der Paperback-Ausgabe von Siegfried Kracauers History - The Last Things Before the Last von 1995 behauptet Paul Oskar Kristeller, der schon das Vorwort zur Erstveröffentlichung des Werkes 1969 verfasste, im Vorwort der Neuauflage Thesen, die in ihrer Radikalität im Verhältnis zu ihrer leichtfertigen Äußerung im Rahmen eines Vorwortes nahezu einen Affront darstellen. Grundsätzlich zeigt sich Kristeller erfreut über ein neuerliches Interesse einer jungen Gelehrtengeneration an Kracauer, doch erblickt er innerhalb der Bemühungen, Kracauers Denken, Schreiben wie auch seinen Charakter theoretisch einzupassen, eine Reihe von Problemen. Diese Kritik trifft die Kracauerforschung grundlegend in ihren Hauptbemühungen. Gegenüber den Forschungsarbeiten, die sich unmittelbar mit Kracauers Geschichtsbuch befassen, schlägt Kristeller noch einen harscheren Ton an und bezieht sich dabei direkt auf die Aufsätze von Gertrud Koch und Inka Mülder-Bach in der Sonderausgabe der New German Critique zu Siegfried Kracauer. Die Autorinnen hätten Kracauers Geschichtsbuch weder zusammengefasst, noch in einer inhaltlichen Bezugnahme die grundlegenden Unterschiede zu seinen Frühwerken ausgewiesen. Ihre Zitation bezöge sich auf für Kracauer unbekannte Artikel und verweise auf frühere Arbeiten Kracauers, als stünden diese in unmittelbarer Übereinstimmung zu seinen Ausführungen in History. Darüber hinaus versäumten sie es anzuzeigen, dass sich Kracauer im Geschichtsbuch hauptsächlich auf historische, philologische und philosophische Quellen bezieht, niemals seine früheren Arbeiten erwähnt und sich nur selten auf die Soziologie beruft, die sein früheres Hauptbetätigungsfeld ausmachte. Am Schlimmsten aber erscheint für Kristeller, dass sie implizit wie explizit die Geschichte nicht als eigentliches Anliegen Kracauers anerkennen. Es ist hier bedauerlich, dass diese harte Kritik Gertrud Koch und Inka Mülder-Bach trifft. Beide Forscherinnen haben sich als ausgewiesene Kracauer Spezialistinnen hervorgetan und sich mehrfach um die Kracauerforschung verdient gemacht. In diesem Sinne nimmt Ingrid Belke in ihrem Nachwort zur gerade erschienen Neuauflage von History in deutscher Übersetzung beide Autorinnen wohl auch in Schutz: "Kristeller hat sich mit dem zweiten Vorwort keinen Gefallen getan; [...]." Doch so unverhältnismäßig diese Kritik erscheint, so problematisch dieses zweites Vorwort auch ist; als allgemeine Beschreibung des Forschungsstandes ist Kristellers Kritik zutreffend. [...]
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