Seit einiger Zeit erleben semifiktionale Erzählungen in Weblogs, der Twitteratur und weiteren Erzählformaten in den sozialen Medien sowie in historisch-fiktionalen Texten und Filmen eine starke Konjunktur. Der Reiz, die Potentiale, aber zugleich auch die Risiken der Hybridformate bestehen darin, dass die Grenzen zwischen dem Bereich des Fiktionalen und des Faktualen häufig unscharf bzw. überhaupt nicht markiert sind. Anhand eines breiten Spektrums semifiktionaler Erzählungen untersucht die Studie die Strukturen der Hybridformate und fragt nach ihrer Verankerung in unserer gegenwärtigen Kultur vor allem in Zeiten digitaler Kommunikation. Welche kulturellen Funktionen übernehmen die Semifiktionen angesichts der Vielstimmigkeit der zirkulierenden Wirklichkeitsnarrative? Zugleich stellt sich die grundsätzliche Frage, welche Konzeptionen von Fiktionalität sich hieraus für die heutige Zeit ergeben.
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