Der Band stellt in einem einführenden Teil die szientifische Codetheorie des französischen Strukturalisten A. J. Greimas als semantische und ästhetische Theorie vor, die eng mit dem Begriff der Narrativität verbunden ist. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob die wissenschaftliche Semiotik Greimas', die Narrativität bzw. Diskurs als deduktiv und universal konstruierte Metasprache versteht und die mit ihrem generativen Modell (Parcours) jedem Text eine eindeutige und widerspruchsfreie Bedeutung und Deutung zu geben verspricht, ihren eigenen theoretischen Voraussetzungen genügt. Und das heißt auch, daß die Kohärenz der Theorie (auf der Basis ihrer ontologischen Annahmen, fußend auf de Saussure, Hjelmslev, Husserl) auf die Aufarbeitung und Erweiterungsmodelle ihrer Kritiker hin untersucht wird (die Hermeneutik Ricoeurs, der psychoanalytische Ansatz Jean Petitots) und schließlich einer weiteren metakritischen Analyse und Dekonstruktion mit Hilfe der "strategischen" Bedeutungs- und Deutungs"theorie" Derridas unterzogen wird. Dabei werden die Theorien bzw. Modelle so verknüpft, daß ihre Anwendung auf die ironisch-heterogene "Prosa" Elfriede Jelineks möglich wird.