Das vorliegende Buch ist eine Untersuchung der narratologischen und semiotischen Strukturen in der besonderen Welt des Theaters. Während die theatralische Narratologie hier durch das Verfahren der Metadiegese oder Metanarration verstanden wird, wird die Semiotik als eine Technik der Dramaturgie betrachtet, die dem Regisseur Möglichkeiten der Sprachmanipulation und des szenischen Ausdrucks bietet. Unser Ziel ist es, den Beitrag dieser Techniken zur Originalität und zum Reichtum des Theaters und der Theatralität zu bewerten und zu vergleichen. Für diese Untersuchung der Narratologie und Semiotik des Diskurses im Theateruniversum werden zwei Autoren analysiert, die zeitlich und räumlich völlig verschieden sind, deren Praktiken jedoch mögliche Annäherungen andeuten. Es handelt sich um Michel de Ghelderode und Abderrahmane Ould Kaki, deren Stücke (Barabbas für Ghelderode und Le porteur d'eau et les marabouts für Kaki) den Korpus dieses Buches bilden. El guerra oua salihine (Der Wasserträger und die Marabouts) ist ein philosophisches Märchen, das vom maghrebinischen Erbe inspiriert wurde und das der Schriftsteller Kaki von der Mündlichkeit in die Schriftlichkeit überführte.