Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.07.2010Allzu Menschliches
Was für die Rockmusiker der "Rolling Stone", ist für die Zeichner der "New Yorker": ein Adelsbrief für jeden, der sich auf dem Cover wiederfindet. Sempé wurde die Ehre gleich hundertundeinmal zuteil. So begeistert war die Redaktion von seinem feinen Strich und der noch feineren Ironie, dass sie ihm irgendwann sogar ein kleines Büro einrichtete. So nett, glaubt allerdings Sempé, sei man nur zu ihm gewesen, weil er kaum Englisch spreche. Als müsse man ihn schützen. Seiner Beobachtungsgabe freilich hat das nicht geschadet; im Gegenteil. Nie zuvor wurde das Leben zwischen Selbstverliebtheit und der Verliebtheit in die Stadt so pointiert dargestellt wie in seinen Zeichnungen. Für ein wundervolles Buch wurden sie nun erstmals im großen Format zusammengestellt. (F.L.)
"Sempé in New York" von Jean-Jacques Sempé. Diogenes Verlag, Zürich 2009. 320 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Broschiert, 49,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Was für die Rockmusiker der "Rolling Stone", ist für die Zeichner der "New Yorker": ein Adelsbrief für jeden, der sich auf dem Cover wiederfindet. Sempé wurde die Ehre gleich hundertundeinmal zuteil. So begeistert war die Redaktion von seinem feinen Strich und der noch feineren Ironie, dass sie ihm irgendwann sogar ein kleines Büro einrichtete. So nett, glaubt allerdings Sempé, sei man nur zu ihm gewesen, weil er kaum Englisch spreche. Als müsse man ihn schützen. Seiner Beobachtungsgabe freilich hat das nicht geschadet; im Gegenteil. Nie zuvor wurde das Leben zwischen Selbstverliebtheit und der Verliebtheit in die Stadt so pointiert dargestellt wie in seinen Zeichnungen. Für ein wundervolles Buch wurden sie nun erstmals im großen Format zusammengestellt. (F.L.)
"Sempé in New York" von Jean-Jacques Sempé. Diogenes Verlag, Zürich 2009. 320 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Broschiert, 49,90 Euro.
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