Was suchen Senioren im Museum? Sind es - wie bisher angenommen - Wissen und Unterhaltung? Oder bieten die monatlichen Vermittlungsprogramme für Menschen über 65, die hier Grundlage der Argumentation bilden, nicht viel mehr und ganz anderes? In der vorliegenden Arbeit wird ein ethnographischer Zugang gewählt: Teilnehmende Beobachtung und biographische Gespräche mit fünfzig Besucherinnen und Besuchern ermöglichen einen differenzierten Blick auf die Erfahrungen, die Menschen über 65 im "Tempel des Wissens" machen.Die empirische Besucherforschung zeigt, dass die Programme zwar Informationen zu Exponaten und Themen vermitteln, aber auch Möglichkeiten der Alltagsstrukturierung bereithalten. Gleichzeitig dienen sie der Distinktion zu Gleichaltrigen, stellen Herausforderung dar, schaffen eine Gegenwelt zum Alltag und erweisen sich in großem Maße als anregende Orte, über sich selbst zu reflektieren. Museen als Orte der Identitätssuche? Deutet sich damit vielleicht ein Paradigmenwechsel an?
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Die Auszeichnung [...] beweist, dass auf dieser Seite die Innovativität der Untersuchung bereits gesehen wurde und deren Anwendung in der Museumspraxis nun überfällig erscheint. Aber auch auf der volkskundlichen Seite verdient diese Arbeit breites Interesse, für diese Exkursion in das Fremde hinter Museumstüren und für den Einblick sowohl in die notwendige [...] Projektdauer als auch die mehrfache Filtrierung großer Feldforschungs-Datenmengen. - Markus Walz in: Zeitschrift für Volkskunde, 1/2014