Sep Ruf zählt unbestritten zu den bedeutendsten deutschen Architekten des 20. Jahrhunderts. Mit eleganten leichten, transparenten Bauten wie dem Deutschen Pavillon für die Weltausstellung in Brüssel 1958 (mit Egon Eiermann) oder seinem Kanzlerbungalow in Bonn prägte er nicht nur die deutsche Nachkriegsmoderne, sondern auch das Bild der jungen Bonner Republik in der Weltöffentlichkeit. Manche seiner Meisterwerke wie die Akademie in Nürnberg blieben nahezu unbekannt, andere wie die Neue Maxburg in München - von Nikolaus Pevsner international gewürdigt - fanden in einem eher konservativen Umfeld nicht die ihnen zustehende Anerkennung. Irene Meissners Buch stellt Rufs Gesamtwerk erstmals umfassend vor, bewertet seine Bauten neu und ordnet sie in ihren architekturgeschichtlichen Kontext ein.