Munoz Molinas Opus Magnum: Ein großer Roman über Flucht und Vertreibung im 20. Jahrhundert.
"Sepharad" ist der hebräische Name für Spanien, das westliche Ende der bekannten alttestamentarischen Welt, Fluchtpunkt für zahlreiche Juden nach der Vertreibung aus dem Heiligen Land. 1492 wurden die Sephardim durch den katholischen Traditionalismus wiederum aus Spanien vertrieben; erst im vergangenen Jahrhundert kehrten viele aus allen Teilen Europas zurück, auf der Flucht vor Hitler oder Stalin. Nach dem Motto, "Wo immer ein Mensch hingeht, trägt er seinen Roman mit sich", spinnt Munoz Molina in "Sepharad" solche Lebenslinien aus.
"Sepharad" ist der hebräische Name für Spanien, das westliche Ende der bekannten alttestamentarischen Welt, Fluchtpunkt für zahlreiche Juden nach der Vertreibung aus dem Heiligen Land. 1492 wurden die Sephardim durch den katholischen Traditionalismus wiederum aus Spanien vertrieben; erst im vergangenen Jahrhundert kehrten viele aus allen Teilen Europas zurück, auf der Flucht vor Hitler oder Stalin. Nach dem Motto, "Wo immer ein Mensch hingeht, trägt er seinen Roman mit sich", spinnt Munoz Molina in "Sepharad" solche Lebenslinien aus.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.03.2005Als der Präsident den Bus nahm
Antonio Muñoz Molinas Roman erzählt Flüchtlingsgeschichten
Das hebräische Wort "Sepharad" erscheint ein einziges Mal in der Bibel und ist unter den Juden in aller Welt zur Bezeichnung für Spanien oder die gesamte Iberische Halbinsel geworden, nachdem die spanischen Juden, die Sephardim, durch ein königliches Dekret von 1492 aus ihrem Heimatland ausgewiesen wurden. Diese Juden und ihre Nachfahren haben sich dann über ganz Europa verbreitet und vorwiegend auf dem Balkan, in Nordafrika und später auch auf dem amerikanischen Kontinent angesiedelt. "Sepharad ist der Name unseres freien Vaterlandes, obwohl wir aus diesem schon vor vier Jahrhunderten ausgewiesen wurden", sagt der ungarische Jude Isaak Salama, der von einem spanischen Diplomaten vor der Ermordung durch die Nazis gerettet und nach Tanger, direkt gegenüber dem ersehnten Sepharad, gebracht wurde.
"Sepharad, ein Roman voller Romane" ist vor drei Jahren im spanischen Original in Madrid erschienen und wurde schnell zu einem der erfolgreichsten Bücher des schon mit mehreren Werken ins Deutsche übersetzten andalusischen Schriftstellers Antonio Muñoz Molina. Es sind Lebensgeschichten von Getriebenen, von Menschen auf der Flucht oder im Exil; keineswegs nur von Juden, die von den Nazis gejagt wurden, auch von Opfern der stalinistischen Verfolgung oder von Opfern der beiden totalitären Ideologien, wie dem Deutschen Willi Münzenberg, dem begabten Propagandisten der Komintern. (Er muß zu Fuß vor ehemaligen Genossen durch Frankreich fliehen, bis er von den zu seinen Henkern gewordenen früheren Kameraden an einem Baum erhängt wird.)
Im zweimaligen Exil, zuerst in der Sowjetunion und dann in Spanien, lebt Amaya, die Tochter der legendären Vorsitzenden der spanischen Kommunisten, Pasionaria. An eine ihm fremde, andere Welt erinnert sich ein Veteran der Blauen Division, der, obwohl mit den deutschen Truppen kämpfend, dank seiner menschlichen Behandlung einer russischen Familie von den Partisanen verschont wird. Verfolgt wurden auch die Familien von Republikanern nach Francos Sieg im Bürgerkrieg. Verfolgt wurde Margarete Buber-Neumann, getötet ihr Mann Hans Neumann, dieser von den Stalinisten, wie Milena, die Freundin und Briefpartnerin Franz Kafkas, von den Nazis. Einer der Verfolgten, Walter Benjamin, nimmt sich auf der Flucht an der französisch-spanischen Grenze das Leben. Alcalá-Zamora, der erste Präsident der Zweiten Spanischen Republik, lebt weiter in großer Armut und fährt in einem Bus von Dorf zu Dorf.
Muñoz Molina mischt die Biographien vieler historischer Personen mit den Lebensschicksalen erfundener Romanfiguren oder auch mit seinen eigenen Erfahrungen in mehreren Ländern. Das ist schon problematisch, obwohl er sich bei den realen Personen strikt an die historische Wahrheit hält, soweit diese nachzulesen ist. Das Ausmaß der Leiden reicht bei den erfundenen Personen, die nicht immer Exilierte, manchmal nur Auslandsreisende sind, bei weitem nicht an das der Figuren der Zeitgeschichte heran.
Antonio Muñoz Molina hat das selbst gesehen und schreibt einmal: "Wer wagt es, die eitle Leichtfertigkeit der Fiktion zu bedienen, da es so viele Leben gegeben hat, die es wert waren, erzählt zu werden?" Auch die historischen Personen in diesem Buch sind in ihren Schicksalen schwer zu vergleichen und noch weniger nebeneinanderzustellen als Beispiele für Verfolgung und Tragik. Was haben etwa die geflohenen Opfer der grausamen stalinistischen oder nationalsozialistischen Verfolgung zu tun mit dem Exil einer Amaya Ibarruri, der Tochter einer in beiden Ländern, der Sowjetunion und Spanien, prominenten Politikerin?
Nicht alles hat Muñoz Molina aus zeitgeschichtlichen Zeugnissen und Biographien übernommen. Er selbst hat das Grab des andalusischen Bauern Federico García Rodríguez (1859 bis 1945) auf einem kleinen Friedhof in New York aufgesucht. García Rodríguez mußte aus Granada in eine ihm sehr fremde Welt fliehen, nachdem die Anhänger Francos seinen Sohn, den Dichter Federico García Lorca, und seinen Schwiegersohn Manuel Fernández Montesinos, den Bürgermeister von Granada, ermordet hatten.
Der Untertitel von "Sepharad" lautet: "Ein Roman voller Romane". Es handelt sich bestenfalls um einen Roman voller Geschichten, wobei die meisten dieser Geschichten interessant und spannend sind, einige sogar mitreißend erzählt. Doch zwischen den Geschichten hat Muñoz Molina Betrachtungen eingeschoben, Berichte über eigene Erfahrungen und Reisebeschreibungen, die ins Reiseblatt einer Zeitung besser paßten als in ein anspruchsvolles, sich Roman nennendes literarisches Werk. In seinem Bericht über einen Aufenthalt in Göttingen finden sich nicht nur viele banale Betrachtungen, sondern auch gehässige Anmerkungen über die Deutschen und herablassende Sätze über die deutsche Sprache, die der Autor nicht kennt. Muñoz Molina scheint in dieser Mischung von Arroganz und Unwissen über Deutschland und die Deutschen mit Javier Marías wetteifern zu wollen. In den Gästen einer Konditorei in Göttingen sieht er vorwiegend ehemalige Nazis, frühere SS-Offiziere, bei denen "ein Fremder mit südländischem Aussehen sofort Mißtrauen erweckt" und die ihn wahrscheinlich für "einen Türken oder Bulgaren" hielten. "Wie viele von denen, die um mich herumsaßen, hatten ,Heil Hitler' gerufen?" fragt er sich.
An Klischees über die Deutschen, die, was vom Thema des Buches her verständlich ist, in ihrer Mehrzahl als Verfolger erscheinen, ist "Sepharad" reich. Die Deutschen sind bei Muñoz Molina, der sich selbst gern als weitgereisten Mann gibt, seltsamerweise so gut wie alle hellblond und haben blaßblaue Augen. Das Kapitel über die Menschen in Göttingen, deren Höflichkeit sogar vorwiegend als lästig empfunden wird, erinnert in seinem Unwissen und politischen Unverstand an die Artikel, die der Autor früher in spanischen Zeitungen veröffentlicht hatte.
Antonio Muñoz Molina hatte 1986 mit seinem ersten einfallsreichen Roman "Beatus ille" Aufmerksamkeit erregt. Mit den literaturpreisgekrönten Büchern "Winter in Lissabon" (1987) und "Der polnische Reiter" (1991) reihte er sich unter die angesehensten jüngeren Romanciers Spaniens ein. Seine virtuose Prosa mit den suggestiven Bildern und dem fließenden Rhythmus ihrer langen Sätze erfreut die Liebhaber einer artistischen Erzählliteratur. Auch in den späteren Werken und noch in "Sepharad" findet sich die gleiche sprachliche Brillanz, doch hat Muñoz Molina nicht mehr viel zu sagen. "Ardor guerrero" war nicht mehr als ein autobiographischer Bericht über den Militärdienst des Autors, in dem überhaupt nichts Außergewöhnliches geschieht.
Die Leser von "Sepharad" werden sich vielleicht mit der spannend erzählten Wiedergabe von Schicksalen prominenter Verfolgter und der originellen Literatursprache mit ihren kunstvollen, über mehrere Seiten gleitenden Sätze - von Willi Zurbrüggen in ein gleichwertiges Deutsch übersetzt - zufriedengeben. Antonio Muñoz Molina, inzwischen Direktor des Cervantes-Institutes in New York, sollte sich allerdings für seinen nächsten Roman etwas mehr einfallen lassen.
WALTER HAUBRICH.
Antonio Muñoz Molina: "Sepharad". Ein Roman voller Romane. Aus dem Spanischen übersetzt von Willi Zurbrüggen. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2004. 542 S., geb., 24,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Antonio Muñoz Molinas Roman erzählt Flüchtlingsgeschichten
Das hebräische Wort "Sepharad" erscheint ein einziges Mal in der Bibel und ist unter den Juden in aller Welt zur Bezeichnung für Spanien oder die gesamte Iberische Halbinsel geworden, nachdem die spanischen Juden, die Sephardim, durch ein königliches Dekret von 1492 aus ihrem Heimatland ausgewiesen wurden. Diese Juden und ihre Nachfahren haben sich dann über ganz Europa verbreitet und vorwiegend auf dem Balkan, in Nordafrika und später auch auf dem amerikanischen Kontinent angesiedelt. "Sepharad ist der Name unseres freien Vaterlandes, obwohl wir aus diesem schon vor vier Jahrhunderten ausgewiesen wurden", sagt der ungarische Jude Isaak Salama, der von einem spanischen Diplomaten vor der Ermordung durch die Nazis gerettet und nach Tanger, direkt gegenüber dem ersehnten Sepharad, gebracht wurde.
"Sepharad, ein Roman voller Romane" ist vor drei Jahren im spanischen Original in Madrid erschienen und wurde schnell zu einem der erfolgreichsten Bücher des schon mit mehreren Werken ins Deutsche übersetzten andalusischen Schriftstellers Antonio Muñoz Molina. Es sind Lebensgeschichten von Getriebenen, von Menschen auf der Flucht oder im Exil; keineswegs nur von Juden, die von den Nazis gejagt wurden, auch von Opfern der stalinistischen Verfolgung oder von Opfern der beiden totalitären Ideologien, wie dem Deutschen Willi Münzenberg, dem begabten Propagandisten der Komintern. (Er muß zu Fuß vor ehemaligen Genossen durch Frankreich fliehen, bis er von den zu seinen Henkern gewordenen früheren Kameraden an einem Baum erhängt wird.)
Im zweimaligen Exil, zuerst in der Sowjetunion und dann in Spanien, lebt Amaya, die Tochter der legendären Vorsitzenden der spanischen Kommunisten, Pasionaria. An eine ihm fremde, andere Welt erinnert sich ein Veteran der Blauen Division, der, obwohl mit den deutschen Truppen kämpfend, dank seiner menschlichen Behandlung einer russischen Familie von den Partisanen verschont wird. Verfolgt wurden auch die Familien von Republikanern nach Francos Sieg im Bürgerkrieg. Verfolgt wurde Margarete Buber-Neumann, getötet ihr Mann Hans Neumann, dieser von den Stalinisten, wie Milena, die Freundin und Briefpartnerin Franz Kafkas, von den Nazis. Einer der Verfolgten, Walter Benjamin, nimmt sich auf der Flucht an der französisch-spanischen Grenze das Leben. Alcalá-Zamora, der erste Präsident der Zweiten Spanischen Republik, lebt weiter in großer Armut und fährt in einem Bus von Dorf zu Dorf.
Muñoz Molina mischt die Biographien vieler historischer Personen mit den Lebensschicksalen erfundener Romanfiguren oder auch mit seinen eigenen Erfahrungen in mehreren Ländern. Das ist schon problematisch, obwohl er sich bei den realen Personen strikt an die historische Wahrheit hält, soweit diese nachzulesen ist. Das Ausmaß der Leiden reicht bei den erfundenen Personen, die nicht immer Exilierte, manchmal nur Auslandsreisende sind, bei weitem nicht an das der Figuren der Zeitgeschichte heran.
Antonio Muñoz Molina hat das selbst gesehen und schreibt einmal: "Wer wagt es, die eitle Leichtfertigkeit der Fiktion zu bedienen, da es so viele Leben gegeben hat, die es wert waren, erzählt zu werden?" Auch die historischen Personen in diesem Buch sind in ihren Schicksalen schwer zu vergleichen und noch weniger nebeneinanderzustellen als Beispiele für Verfolgung und Tragik. Was haben etwa die geflohenen Opfer der grausamen stalinistischen oder nationalsozialistischen Verfolgung zu tun mit dem Exil einer Amaya Ibarruri, der Tochter einer in beiden Ländern, der Sowjetunion und Spanien, prominenten Politikerin?
Nicht alles hat Muñoz Molina aus zeitgeschichtlichen Zeugnissen und Biographien übernommen. Er selbst hat das Grab des andalusischen Bauern Federico García Rodríguez (1859 bis 1945) auf einem kleinen Friedhof in New York aufgesucht. García Rodríguez mußte aus Granada in eine ihm sehr fremde Welt fliehen, nachdem die Anhänger Francos seinen Sohn, den Dichter Federico García Lorca, und seinen Schwiegersohn Manuel Fernández Montesinos, den Bürgermeister von Granada, ermordet hatten.
Der Untertitel von "Sepharad" lautet: "Ein Roman voller Romane". Es handelt sich bestenfalls um einen Roman voller Geschichten, wobei die meisten dieser Geschichten interessant und spannend sind, einige sogar mitreißend erzählt. Doch zwischen den Geschichten hat Muñoz Molina Betrachtungen eingeschoben, Berichte über eigene Erfahrungen und Reisebeschreibungen, die ins Reiseblatt einer Zeitung besser paßten als in ein anspruchsvolles, sich Roman nennendes literarisches Werk. In seinem Bericht über einen Aufenthalt in Göttingen finden sich nicht nur viele banale Betrachtungen, sondern auch gehässige Anmerkungen über die Deutschen und herablassende Sätze über die deutsche Sprache, die der Autor nicht kennt. Muñoz Molina scheint in dieser Mischung von Arroganz und Unwissen über Deutschland und die Deutschen mit Javier Marías wetteifern zu wollen. In den Gästen einer Konditorei in Göttingen sieht er vorwiegend ehemalige Nazis, frühere SS-Offiziere, bei denen "ein Fremder mit südländischem Aussehen sofort Mißtrauen erweckt" und die ihn wahrscheinlich für "einen Türken oder Bulgaren" hielten. "Wie viele von denen, die um mich herumsaßen, hatten ,Heil Hitler' gerufen?" fragt er sich.
An Klischees über die Deutschen, die, was vom Thema des Buches her verständlich ist, in ihrer Mehrzahl als Verfolger erscheinen, ist "Sepharad" reich. Die Deutschen sind bei Muñoz Molina, der sich selbst gern als weitgereisten Mann gibt, seltsamerweise so gut wie alle hellblond und haben blaßblaue Augen. Das Kapitel über die Menschen in Göttingen, deren Höflichkeit sogar vorwiegend als lästig empfunden wird, erinnert in seinem Unwissen und politischen Unverstand an die Artikel, die der Autor früher in spanischen Zeitungen veröffentlicht hatte.
Antonio Muñoz Molina hatte 1986 mit seinem ersten einfallsreichen Roman "Beatus ille" Aufmerksamkeit erregt. Mit den literaturpreisgekrönten Büchern "Winter in Lissabon" (1987) und "Der polnische Reiter" (1991) reihte er sich unter die angesehensten jüngeren Romanciers Spaniens ein. Seine virtuose Prosa mit den suggestiven Bildern und dem fließenden Rhythmus ihrer langen Sätze erfreut die Liebhaber einer artistischen Erzählliteratur. Auch in den späteren Werken und noch in "Sepharad" findet sich die gleiche sprachliche Brillanz, doch hat Muñoz Molina nicht mehr viel zu sagen. "Ardor guerrero" war nicht mehr als ein autobiographischer Bericht über den Militärdienst des Autors, in dem überhaupt nichts Außergewöhnliches geschieht.
Die Leser von "Sepharad" werden sich vielleicht mit der spannend erzählten Wiedergabe von Schicksalen prominenter Verfolgter und der originellen Literatursprache mit ihren kunstvollen, über mehrere Seiten gleitenden Sätze - von Willi Zurbrüggen in ein gleichwertiges Deutsch übersetzt - zufriedengeben. Antonio Muñoz Molina, inzwischen Direktor des Cervantes-Institutes in New York, sollte sich allerdings für seinen nächsten Roman etwas mehr einfallen lassen.
WALTER HAUBRICH.
Antonio Muñoz Molina: "Sepharad". Ein Roman voller Romane. Aus dem Spanischen übersetzt von Willi Zurbrüggen. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2004. 542 S., geb., 24,90 [Euro].
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Jennifer Wilton steht diesem Roman Molinas relativ skeptisch gegenüber, ohne dabei jedoch in ihrer Rezension die positiven Aspekte unter den Tisch fallen zu lassen. Zweifelsohne sei Molina "einer der herausragendsten spanischen Autoren" und verstehe es, dichte Beschreibungen, virtuose Perspektivwechsel sowie einen anspruchsvollen Satzbau zu vereinen. Was jedoch die Mischung von Schicksalen in diesem Roman über das Reisen, das Exil, die Fremdheit angeht, ist Molina über das Ziel hinausgeschossen, meint die Rezensentin. Zum einen nämlich setze er vollkommen unterschiedliche Schicksale und Schicksalsschläge gleich, ohne dass dies angemessen sei, und zum anderen mische er die Geschichten realer mit denen fiktiver Personen, wobei ihm bei den realen Biografien stellenweise sogar Fehler unterliefen. Dies führt trotz aller Qualitäten des Romans dazu, dass Wilton bei der Lektüre "gelegentlich ein Unbehagen" überfiel.
© Perlentaucher Medien GmbH
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