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Serbien war einige Jahre durch eine extrem nationalistische Politik ins Abseits geraten, deren Folgen die Auseinandersetzungen in Bosnien-Herzegowina und der ehemaligen Provinz Kosovo waren. Auch wenn die Verarbeitung der jüngsten Vergangenheit noch immer Zeit braucht, bekennt sich das Land wieder verstärkt zu seiner Zugehörigkeit zu Europa. Vom ehemaligen Jugoslawien kannte man im Westen vor allem die Küstenregionen und die Plitvicer Seen in Kroatien. Serbien diente mit dem Autoput vor allem als Durchgangsland für Gastarbeiter und Touristen auf dem Weg in die Türkei oder nach Griechenland.…mehr

Produktbeschreibung
Serbien war einige Jahre durch eine extrem nationalistische Politik ins Abseits geraten, deren Folgen die Auseinandersetzungen in Bosnien-Herzegowina und der ehemaligen Provinz Kosovo waren. Auch wenn die Verarbeitung der jüngsten Vergangenheit noch immer Zeit braucht, bekennt sich das Land wieder verstärkt zu seiner Zugehörigkeit zu Europa.
Vom ehemaligen Jugoslawien kannte man im Westen vor allem die Küstenregionen und die Plitvicer Seen in Kroatien. Serbien diente mit dem Autoput vor allem als Durchgangsland für Gastarbeiter und Touristen auf dem Weg in die Türkei oder nach Griechenland. Glücklicherweise gerät Serbien mittlerweile auch als Kultur- und Urlaubsland in den Blickwinkel Westeuropas.
Die Hauptstadt Belgrad, lebhaft und pulsierend, erfreut sich insbesondere bei jungen Leuten größter Beliebtheit. Spektakuläre Festivals wie "Exit" in Novi Sad oder das Guca-Trompetenfestival ziehen ein internationales Publikum an. Serbien ist ein abwechslungsreiches Urlaubsland, das Naturerlebnisse von außerordentlicher Schönheit bereithält: naturbelassene Flussläufe von Drina, Save, Theiß und Ibar, den Mittellauf der Donau mit dem einzigartigen Eisernen Tor, außerdem ursprüngliche dichte Wälder, Moor- und Sumpflandschaften, eine unglaublich vielfältige Vogelwelt und seltene Populationen fast ausgestorbener Tiere. Getrübt werden die Eindrücke allerdings durch unansehnliche Müllhalden.
Denkmäler aus 7000 Jahren sind zu bewundern. Ein unschätzbares Erbe stellen die vielen einsam gelegenen Klöster dar, deren Inneres mit Malereien überrascht, die farbig, seelenvoll und ergreifend sind. Daneben stehen archäologische Ausgrabungen, mittelalterliche Burgen und barocke Festungen.
Das 20. Jahrhundert hat in Serbien viele Spuren hinterlassen, viele aber auch verwischt. Viele Monumente existieren unbeschadet seit hunderten von Jahren, andere werden vollständig neu aus dem Boden gestampft, wieder andere sind in der Zwischenzeit zerstört worden und manche leider auch verwahrlost.
Die Menschen in Serbien sind zurückhaltend, stolz und angesichts der jüngeren Vergangenheit auch misstrauisch. Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft werden jedoch großgeschrieben. Mit Englisch kann man sich sehr gut im Land bewegen, und dank vieler Gastarbeiter ist auch Deutsch verbreitet.
Von Süddeutschland in die Vojvodina sind es 900 Kilometer, nicht mehr als von München nach Hamburg. Ein gut ausgebautes Netz von Fremdenverkehrsbüros mit kompetenten Mitarbeitern ist bestens auf Besucher vorbereitet. Stadtpläne und Broschüren werden kostenlos verteilt, und die Internetpräsenz wurde ausgebaut. Die Ausschilderung wurde wesentlich verbessert, an einer Vereinheitlichung der Schriftzeichen wird weiter gefeilt. In den Städten wurden viele Maßnahmen zur Verschönerung umgesetzt.
Für diese dritte Auflage wurden erneut viele konstruktive Anregungen der Leser aufgenommen, für die ich mich an dieser Stelle bedanken möchte.