In den letzten vier Jahrzehnten hat sich in der Psychiatrie emlges bewegt: Die Neurobiologie hat in der psychiatrischen Grundlagenfor schung und fur die Behandlung psychiatrischer Krankheiten immer grof3eres Gewicht bekommen! In wechselseitiger Befruchtung von neurobiologischer Forschung und klinischer Beobachtung wurden operation ale Klassifikationssy sterne fur psychiatrische Krankheiten und neue MeBmethoden zur standardisierten Erfassung psychischer StOrungen entwickelt. Diese method is chen Fortschritte kamen vor aHem auch der Therapiefor schung zugute. Die Psychiatrie und die psychiatrischen Behandlungs verfahren wurden wieder Gegenstand empirischer Forschung! Bei endogenen Depressionen muBten sich die Psychiater bis zur Mitte der 30er Jahre unseres Jahrhunderts - bis zur Einfuhrung der Elektrokrampftherapie - darauf beschranken, das subjektive Leiden ihrer Patienten zu begleiten; in diesem Zusammenhang war es auch damals schon wichtig, bei depressiven Kranken das Suizidrisiko zu erkennen und - wenn ni:itig - unter stationaren Bedingungen zu ver ringern. Etwa 20 Jahre spater (1957) wurden durch klinische Beobachtungen die antidepressiven Wirkungen von Medikamenten entdeckt. Imipra min, das erste trizyklische Antidepressivum, und der Monoaminoxy dasehemmer Iproniazid wurden in die psychiatrische Therapie einge fuhrt. In der Folgezeit wurden viele neue Antidepressiva entwickelt: Zu den Trizyklika kamen spater die Tetrazyklika und weitere MAO Hemmer. Ende der 70er Jahre wurden die Serotonin-Wiederaufnah mehemmer als neue Gruppe der Antidepressiva entdeckt. Den vorl au fig letzten Entwicklungsschritt steHt die neue Generation der reversi bIen MAO-Hemmer dar.
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