New York Ghost ist gleichzeitig ein Neuinterpretation des klassischen Zombie-Genres und ein Nachdenken über das Arbeiten im Spätkapitalismus als junger Mensch. Was jetzt vielleicht wie eine unpassende Vermischung von Themen oder ein blasiertes Gedankenexperiment klingt, schafft es auf subtile Weise
so viele Aspekte abzudecken, vom Leben als Immigrantin aus China in den USA, den organisatorischen…mehrNew York Ghost ist gleichzeitig ein Neuinterpretation des klassischen Zombie-Genres und ein Nachdenken über das Arbeiten im Spätkapitalismus als junger Mensch. Was jetzt vielleicht wie eine unpassende Vermischung von Themen oder ein blasiertes Gedankenexperiment klingt, schafft es auf subtile Weise so viele Aspekte abzudecken, vom Leben als Immigrantin aus China in den USA, den organisatorischen Hürden der industriellen Bücherproduktion, dem Umgang mit Trauer und Verlust, der Aufarbeitung der Beziehung zu den eigenen Eltern, der Beziehung von Kunst und Konsum und so viel mehr.
Das Buch begleitet die Protagonistin Candace Chen in der Zeit zu Beginn und im Nachgang einer Pandemie, im Zuge derer die erkrankten Menschen nach und nach ihr Bewusstsein verlieren und schließlich nur noch leblos die immer gleichen Routinen und Bewegungsabläufe durchführen können, die sie zu ihren Lebzeiten eingeübt hatten. Ling Ma hat mit New York Ghost ein Buch geschrieben, von dem ich jetzt schon weiß, dass ich es immer wieder lesen werde und das 2021 so gespenstisch relevant erscheint, wie noch nie.