Eine braungebratene halbnackte Frau, die sich auf der Motorhaube eines neuen Autos räkelt und dafür wirbt, gehört schon fast zur Steinzeit der Werbegeschichte. Eine splitternackte, an Magersucht erkrankte Frau, die schmerzvoll in die Kamera blickt und die neue Kollektion einer Modemarke bewirbt, jedoch nicht. Das wachsende Produktangebot vs. unserer konstanten Aufmerksamkeit führt zum Dilemma der Werbemachenden, die täglich um die Aufmerksamkeit ihrer Konsumenten kämpfen. Der Spagat zwischen Angebot und Aufmerksamkeit wird fortwährend größer und der Kampf immer blutiger, nackter und reizvoller. Provokation ist die neue Waffe der Werbeindustrie, mit der Tabuthemen der Gesellschaft präsentiert werden. Doch wohin verlaufen die Grenzen der Gesellschaft, wenn Provokation sich zur Strategie der Aufmerksamkeitsgewinnung entwickelt? Nackte Haut alleine ist kaum noch ausreichend um Aufsehen zu erregen, doch was ist ethisch und moralisch vertretbar? Wie viel Provokation für welches Produktund welche Zielgruppe? Dieses Buch thematisiert den Wandel der Gesellschaft und ihre abnehmende Empfindlichkeit, sowie wachsende Toleranz im Hinblick auf Provokation anhand erfolgreicher Marken.