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In the tradition of Dava Sobel's Longitude comes this dramatic tale of invention and discovery--an eloquent elegy to one of the most important navigational instruments ever created, and to the daring mariners who used it to explore, conquer, and map the world. Barrie takes readers straight to the helm of some of history's most important expeditions, interweaving these heroic tales with the account of his own transatlantic passage as a young man. A heady mix of adventure, science, mathematics, and derring-do, Sextant is infused with a sense of wonder and discovery. At once a dramatic history of…mehr

Produktbeschreibung
In the tradition of Dava Sobel's Longitude comes this dramatic tale of invention and discovery--an eloquent elegy to one of the most important navigational instruments ever created, and to the daring mariners who used it to explore, conquer, and map the world. Barrie takes readers straight to the helm of some of history's most important expeditions, interweaving these heroic tales with the account of his own transatlantic passage as a young man. A heady mix of adventure, science, mathematics, and derring-do, Sextant is infused with a sense of wonder and discovery. At once a dramatic history of maritime endeavor and a love letter to the sea and sky, it is timeless storytelling at its best.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
David Barrie has sailed in many different parts of the world and made many long passages. After serving in the British Diplomatic Service, Barrie worked in the arts and as a law reform campaigner. The great-great-nephew of J. M. Barrie, he is married with two daughters.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.08.2015

Mittags wird der Sextant gezückt und der Chronometer aufgezogen
Als das globale Positionsbestimmungssystem noch in weiter Ferne lag: David Barrie widmet sich der alten Kunst der Navigation auf hoher See

Wenn vier Länder - Portugal, Spanien, Frankreich und England - bei der Lösung einer Aufgabe miteinander konkurrieren, wenn die Suche nach ihr 200 Jahre dauert und eines dieser Länder ein Preisgeld von 20 000 Pfund auslobt, nach heutigem Maßstab mehrere Millionen Euro, dann kann es sich nur um eine Aufgabe von größter Bedeutung handeln. Dabei ging es schlicht um die genaue Ortsbestimmung von Schiffen auf See.

Die damalige Zeit hatte zwar den Magnetkompass für die Richtung, es gab den Jakobsstab, mit dem sich durch Winkelmessung der Breitengrad bestimmen ließ. Mit der Koppelnavigation, dem sogenannten Gissen, versuchten die frühen Navigatoren, mittels Kurs und Geschwindigkeit die zurückgelegte Tagesstrecke zu bestimmen - und irrten oft verhängnisvoll.

Die Navigatoren orientierten sich auf See mehr schlecht als recht an den virtuellen Breitengraden, die leicht zu bestimmen waren. Längengrade zu definieren, die sich von Pol zu Pol zogen und die Weltkugel in 360 Abschnitte unterteilen, war dagegen schwieriger. Dazu brauchte man die Zeit, und zwar möglichst genau. Wenn man die Referenzzeit eines bestimmten Ortes, beispielsweise des Heimathafens London, an Bord mitführte, ließ sich mit Hilfe der Uhrzeit vor Ort, also auf dem Schiff, die Distanz errechnen: Eine Stunde Zeitunterschied bedeutete fünfzehn Längengrade, auf Höhe des Äquators 900 Seemeilen (1667 Kilometer).

Um die Zeit genau zu messen, konkurrierten zwei Ideen miteinander. In London machte ein Mann namens John Harrison mit unerhört genauen Uhren von sich reden. Doch Harrison, dem verschrobenen Einzelgänger, stand mit der internationalen Gelehrtenwelt eine mächtige Allianz gegenüber. Seit Galileo Galilei Anfang des siebzehnten Jahrhunderts ein Fernrohr gegen den Himmel gerichtet hatte, ging den Gelehrten die Vermutung nicht aus dem Sinn, dass sich die Gestirne in regelmäßigen Bahnen bewegten. Die Idee lag nahe, an ihnen den Takt der Zeit abzulesen. Einen Beweis dafür gab es nicht, das Einzige, was half, war messen, bis man Regelmäßigkeiten fand - und wenn es Jahre dauerte.

Den Durchbruch schaffte erst der deutsche Gelehrte Tobias Mayer, Professor in Göttingen, der - beraten durch den Schweizer Mathematiker Leonhard Euler - um das Jahr 1754 genaue Mondtabellen vorlegte. Damit war das Längengrad-Problem im Prinzip gelöst. Fast siebzig Jahre hatte die Suche nach verlässlichen Tabellen der Mondpositionen gedauert. Harrison war da doch schneller. 1759 konnte er den misstrauischen Astronomen des Longitude Board seine "H-4" vorstellen. Sie stellte sich als ernstzunehmender Konkurrent für die Monddistanzmethode heraus. 1765 bekam der Uhrmacher - nach einer Intervention des Königs - 10 000 Pfund des Preisgeldes zugesprochen.

Diesem Wettlauf der Handwerker, Mathematiker und Astronomen hat der englische Diplomat und Autor David Barrie ein Buch gewidmet. Als Segler konnte Barrie dabei aus eigener Erfahrung schöpfen, nicht zuletzt aus seinem Tagebuch einer Atlantiküberquerung 1973, auf das er immer wieder zurückgreift. Barrie macht auf einen Umstand aufmerksam, der oft übersehen wird: Beide Verfahren - die Zeitbestimmung mittels einer genauen Uhr und die durch die Monddistanzen - ergänzen sich und sind aufeinander angewiesen. Ein Navigator tat gut daran, beide Verfahren zu beherrschen und nebeneinander zu nutzen. Und beide stützten sich auf ein und dasselbe Gerät - den Sextanten.

Wie alle seine einfacheren Vorgänger ermöglicht der Sextant nichts anderes, als Winkel zu messen. Nachdem John Bird Ende der 1750er Jahre den ersten Sextanten aus Messing gebaut und mit einem Teleskop versehen hatte, vervollkommnete Jesse Ramsden 1775 die Mechanik und die Skalen des Instruments. Damit war das Gerät fix und fertig. Beim Sextanten wird mit Hilfe einer Stellschraube und eines Spiegels das verdunkelte Bild der Sonne auf den sichtbaren Horizont geschoben. Der Navigator sieht also zwei Bilder in einem - das der hochstehenden Sonne direkt über dem Horizont. An der Skala lässt sich dann der Winkel ablesen, Grundlage aller weiteren Berechnungen. Genauso konnte man die Winkel des Mondes zu anderen Planeten bestimmen, zum Beispiel dem Polarstern. Selbst mit Ramsdens meisterhaftem Sextanten war die Bestimmung der Länge auf See allerdings immer noch langwierig und kompliziert. Und bei Sturm oder dichtem Nebel half nur der Chronometer.

Jede der Methoden hatte ihre Nachteile. Gute Uhren waren nicht nur teuer, sie waren auch ausgesprochen launische Gerätschaften: Bei Temperaturwechsel und hoher Feuchte gingen sie mal schneller, dann wieder langsamer - oder blieben ganz stehen. Forschungsschiffe hatten daher bis zu vierzig Chronometer an Bord, von denen rund die Hälfte versagte.

Barries eigene Atlantik-Querung fand zwar rund zweihundert Jahre nach Cooks Reisen statt, die Yacht hatte Echolot an Bord, auch Funk, der allerdings nicht weit reichte. Im Grunde war die Yacht technisch nicht viel weiter als zu Cooks Zeiten. Die mittägliche Bestimmung des Ortes mit dem Sextanten war ein Ritual an Bord, ebenso das Aufziehen des Chronometers, der in der Schiffsmitte in einer Holzschatulle kardanisch aufgehängt lag.

Barries Buch ist lesenswert, aber zwei Kritikpunkte bleiben: Wenn man es genau nimmt, war der Sextant ein Machtmittel par excellence, nicht anders als das globale Positionsbestimmungssystem GPS heute. Den Mächten ging es um Kolonien, um Handel und Gewinn, nicht darum, die Seefahrt sicherer zu machen. Dieser Hintergrund klingt bei Barrie nur gelegentlich an, einige deutliche Worte wären angemessen gewesen. Schließlich ist der Untertitel des Buches ein Euphemismus: Die europäischen Länder wollten nicht die Meere vermessen, sondern die Küstenlinien neuentdeckter Länder.

Im Laufe seiner Existenz zahlte der Longitude Board 100 000 Pfund aus, außer Harrison bekam unter anderen auch die Witwe von Tobias Mayer eine Summe ausbezahlt. Um den störrischen Uhrmacher Harrison auszubooten, hatte die Kommission die Bestimmungen für die Vergabe des Preises immer weiter verschärft. Am Ende war zwar die Länge da, der Preis aber wurde offiziell nie vergeben. Die Herren waren schlicht zu streng.

HENNING SIETZ

David Barrie: "Sextant".

Die Vermessung der Meere.

Aus dem Englischen von Harald Stadler. Mare Verlag, Hamburg 2015. 351 S., Abb., geb., 26,- [Euro].

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