Zur literarischen Konstruktion von Sexualität Aufbauend auf Michel Foucaults Diskursbegriff und an zahlreichen Beispielen aus der deutschen, britischen und amerikanischen Literaturgeschichte seit Beginn des 18. Jahrhunderts zeigt die Arbeit, wie Literatur in den gesellschaftlichen Diskurs über Sexualität eingreift. Sie stützt den jeweils herrschenden Diskurs, wenn sie trivial ist, oder sie problematisiert ihn, indem sie auf seine Konstruiertheit, auf seine Abhängigkeit von mehr oder weniger fragwürdigen Normen verweist. Durch ihre Offenheit für Aktualisierungen fehlt Literatur im engeren Sinn jede Kraft der Normierung von Moral. Diese Offenheit und die Wahlfreiheit der Lektüren sind es, die die Leser in ihr Recht einSetzen. Es bleibt ihnen überlassen, ob sie die von Vermittlungsstrategien ausgehende Struktur des Textes so rekonstruieren, wie es Textsignale vorgeben, oder neu konstruieren; welchen Pfad der (Re-)Konstruktion widersprüchlicher oder mehrdeutiger Textsignale sie beschreiten, oder ob sie den Text als Projektionsfläche für eigene Überlegungen nutzten.
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