Bachelorarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Paderborn (Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Als Severin, der leidensfähige Protagonist der Novelle ¿Venus im Pelz¿, seinem Freund und Ich-Erzähler ¿Goethes ¿Du mußt Hammer oder Amboß sein¿¿ eröffnet und festhält, dass dieses scheinbare Naturgesetz ¿nirgends so vortrefflich wie auf das Verhältnis von Mann und Weib¿ passt, wird indessen deutlich, dass diese vermeintlich antiquierte Sichtweise ohne Umschweife auf die Gegenwart extrapoliert werden kann: Der Mann ist in der bestehenden Geschlechterordnung der Hammer, während die Frau als Amboss das unterdrückte Gegenstück bildet ¿ Tertium non datur. Doch die Frau ist beharrlich und zäh, ihre Rolle als Geschlagene, als Amboss, will sie nicht hinnehmen: Sie wehrt sich gegen die andauernde Unterjochung unter das männliche Geschlecht; Emanzipation ist nicht nur das Stichwort dieser Arbeit, sondern auch der Kryptonit der männlichen Vorherrschaft. Immer dann, wenn Frauen Emanzipationsansprüche geltend machen, gerät das männliche Hegemon, das sich durch die Unterdrückung der Frau konstituiert, ins Wanken. Diese Arbeit beabsichtigt nunmehr, Sacher-Masoch und sein Werk "Venus im Pelz" auf emanzipatorische Tendenzen und Ideen zu untersuchen: Ist Sacher-Masoch mit seiner ¿Venus im Pelz¿ möglicherweise ein Vorreiter emanzipatorischer Ideen ¿ und ist Wanda, die Femme fatale der Diegese, ein emanzipativer Agens, der dem phallozentrischen Zeitgeist des auslaufenden 19. Jahrhunderts zuwiderläuft? Wenn dem so wäre, dann könnte man das Rätsel um den Menschen Sacher-Masoch entschlüsseln; zugleich würde die Beantwortung dieser Frage einen wichtigen Beitrag für eine Geschichte der Emanzipation leisten, wenn ¿Venus im Pelz¿ ¿ und somit Sacher-Masoch ¿ nachträglich als frühneuzeitlicher Ausdruck emanzipatorischer Ideen deklariert werden würde. Um dem Imperativ eines theoretisch-empirisch abgesicherten Vorgehens gerecht zu werden, wird ¿ quasi kombinatorisch ¿ mit der Theorie der Hegemonialen Männlichkeit nach R. Connell und dem Habituskonzept nach P. Bourdieu ein Leitfaden entwickelt, der der Analyse zugrunde liegen wird.
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