Das NS-Regime versuchte alle Formen der Sexualität auszumerzen, die nicht dem erklärten Ziel der Ausbreitung der arischen Rasse diente. Seit der Beseitigung der SA und ihres Führers Ernst Röhm im Juni 1934 ging die Führung mit besonderer Brutalität gegen homosexuelle Männer vor. Im Gegenzug wurden die nationalsozialistischen Familiennormen enger gefasst und Frauen zunehmend auf die Funktion bloßer "Gebärmaschinen" reduziert. Die Wahnvorstellung von der arischen Rasse mündete in Zwangssterilisation und Auslese durch linientreue Forscher. Und die NS-Führer selber? "Ich fürchte, ich bringe den Frauen kein Glück", erklärte Hitler 1939, als sich eine seiner Verehrerinnen das Leben zu nehmen versuchte. Hitlers und Goebbels Umgang mit ihren Geliebten war für die Haltung des NS-Regimes zur Sexualität ebenso bezeichnend wie Himmlers Homophobie. Eine breit angelegte, quellenintensive und brillant geschriebene Untersuchung über die Unterdrückung von Lust und Gefühl im Dritten Reich.