Nach einer Einführung in die Theorien über die reguläre Entwicklung der Zeichnungen von Kindern und Jugendlichen werden erste Grundsätze für die Deutung dieser nicht-professionellen Bildnerei erarbeitet. Daran schließt sich eine Darstellung möglicher Zugangsmethoden für das bildnerisch-symbolische Material an, die von kognitionstheoretischen bis zu kunstwissenschaftlichen Ansätzen reichen. Im zweiten Teil werden diese Zugangsmethoden anhand von Zeichnungen und Bildsequenzen sexuell mißbrauchter Menschen konkretisiert. Dabei wird die Entwicklung der Bildsequenzen auf dem Hintergrund der biographischen Erfahrungen gedeutet. Der Autor kann zum ersten Mal auch Bildsequenzen von sexuell mißbrauchten und ausgebeuteten Menschen vorstellen, die von der Kinderzeichnung bis zu klinischen Ausdrucksformen reichen. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse mit einem auf die Praxis ausgerichteten Interpretationsmodell schließt die Darstellung ab.
«...ein einfühlsames Buch zum bildnerischen Ausdruck mit innovativen Zugängen zu einem strukturanalytisch-biographischen Verstehen. Über vielschichtige Interpretationsbeispiele wird ein eindrucksvoller Einblick in die autobiographische Verarbeitung traumatisierter sexueller Mißbrauchbeziehungen im Bild vermittelt. In dieser Hinsicht bietet das Buch einen Fundus zur Arbeit mit bildnerischen Ausdrucksformen und ist ausgesprochen empfehlenswert.» (Ruth Hampe, Zeitschrift für Musik-, Tanz- und Kunsttherapie)