Im vorliegenden Buch offenbaren authentische Fallberichte missbrauchter Psychotherapiepatientinnen und eines Täters die zerstörerischen Folgen des sexuellen Missbrauchs für die Opfer. Die kommentierten Fallgeschichten und deren Analyse durch Marga Löwer-Hirsch legen die Erschütterungen und Verstrickungen aufseiten der Interviewten offen und werden für professionell Tätige und Patientinnen hautnah nachvollziehbar. Die Wünsche der betroffenen Frauen nach Anerkennung ihrer Weiblichkeit, Geborgenheit und Besonderheit wurden mit verschiedenartigen Grenzüberschreitungen beantwortet, die rückblickend immer als missbräuchlich erkannt wurden.Durch ihre Erläuterungen untermauert die Autorin das Abstinenzgebot in psychotherapeutischen Behandlungen und die Ethikrichtlinien, die derartigen Gefahren entgegenwirken sollen, praxisnah und erörtert dabei auch die Frage, was eine gelingende Beziehung zwischen Therapeut und Patientin ausmacht. Der therapeutische und ebenso der beraterische Raum kannin seiner Erlebensqualität und Verletzlichkeit nachvollzogen werden, damit er achtsam gehandhabt werden kann.
»Im Zusammenhang mit der allgemeinen Missbrauchsdebatte ist es sicher hilfreich für die Profession, auch den Missbrauch in der Psychotherapie (sowie in anderen therapeutischen Kontexten) genauer in den Blick zu nehmen. Insofern ist das Buch als Einstiegslektüre empfehlenswert.« Nicola Döring, Zeitschrift für Sexualforschung, 1/2021 »Marga Löwer-Hirsch erzählt die Fallgeschichten von 11 Patientinnen, die sexuelle Übergriffe in der Psychotherapie erlebt haben. Auch ein Psychotherapeut, der Patientinnen sexuell missbraucht hat, kommt zu Wort.« Dunja Voos, www.medizin-im-text.de vom 24. Dezember 2017 »Das Buch, hochinformativ und leicht zu lesen, ist eine mutige Großtat, das den Frauen, aber auch den Therapeuten zu erkennen hilft, wie ein korrektes Setting und eine gewissenhafte Therapie unter Beachtung der Abstinenzregeln aussehen müssen. Eine kollegiale Vision: Marga Löwer-Hirschs Werk gehört ausgelegt in allen Ausbildungsinstituten, von den Lehrtherapeuten verabreicht an alle ihre Supervisanden, wenn sich in den Ausbildungsanalysen atmosphärisch etwas abzeichnet, was bedrohlich werden könnte.« Tilmann Moser, Psychologie Heute, 44. Jahrgang, Heft 11, November 2017