Reiselust heute - das heißt Lust auf unberührte Natur, auf bizzare und außergewöhnliche Landschaften, interessante Vegetation, vielfältige Tierwelt. Die Reiseführer Natur sprechen alle reiselustigen Naturfreunde an. Hier finden Sie alle wichtigen Informationen über die attraktivsten Naturregionen in Ihrem Reiseziel - ausführlich, fundiert und praxisnah. Exotische Traumziele im Indischen Ozean: alle für Naturfreunde interessanten Inseln mit ganz unterschiedlichen landschaftlichen Reizen und ihrer vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt - von seltenen Palmen und Orchideen bis zu Schildkröten und Seevögeln.
"Seychellen, Mauritius - Komoren, Réunion, Malediven" von Heidrun Obereg. Erschienen in der Reihe: "Reiseführer Natur". BLV Verlagsgesellschaft, München 1995. 160 Seiten, 127 Farbfotos, 48 Schwarzweißfotos, 20 Karten, eine Übersichtskarte. Broschur, 39,90 Mark. ISBN 3-405-14584-8.
In gleicher Aufmachung ist der Band "Nepal, Sikkim und Bhutan" von Ulrich Gruber erschienen.
Die Inseln im Indischen Ozean sind so unterschiedlich wie ihre Entstehungsgeschichte", heißt es im Klappentext dieses Buchs. Eben, möchte man hinzufügen und fragt sich, weshalb eine Region, die sich über Tausende von Kilometern erstreckt, in einem Band zusammengefaßt werden muß. Nun, wird der Verlag sagen, wegen der Handvoll deutscher Urlauber, die auf die Komoren (26 Seiten in diesem Buch) fliegen, lohnt es nicht, einen eigenen Band für die Inselgruppe herauszugeben. Die Besucher der Malediven (neun Seiten) wiederum lägen vor allem faul in der Sonne und brauchten keinen Naturführer oder seien Taucher, die sich mit Spezialliteratur (hervorragende Titel im selben Verlag) eindeckten. Und über Mauritius (26 Seiten einschließlich Réunion und Rodriguez) gäbe es bereits so viele Führer, daß man damit ohnedies nicht konkurrieren könne. Ausführlich beschrieben sind in dem Buch letztlich nur die "Seychellen" (65 Seiten). Zwar können die Inseln nicht auf den legendären, ausgestorbenen Vogel Dodo verweisen, wie Mauritius, und vor deren Küsten ziehen die Fischer auch nicht das lebende Fossil, den Quastenflosser, aus dem Wasser, wie vor den Komoren. Dennoch finden sich dort viele endemische Arten, Pflanzen und Tiere, die es nirgends sonst auf der Welt gibt - etwa die Seychellennußpalme "Coco de Mer", um die sich zahlreiche Legenden ranken, oder seltsames Getier wie die Feenseeschwalbe, die ihre Eier in die Bäume legt, ohne zuvor ein Nest zu bauen. Wo die Natur solch kuriose Wege geht, widmet die Autorin des Naturreiseführers den Phänomenen bisweilen eine Doppelseite. Sonst leider liest man solch knappe Hinweise wie: "Eigentlich nachtaktiv, durchwühlt der Tanrek im tiefen Schatten des Vallée de Mai auch tagsüber laut raschelnd die dichte Laubschicht nach Nahrung." Da hilft dann nur noch das Foto, fast neunzig Seiten später, um eine Vorstellung von dem Tierchen zu erhalten. Die empfohlenen Wanderwege sind gut ausgewählt, aber viel zu knapp beschrieben, zumal kaum einer von ihnen ausgeschildert ist. Für exaktere Hinweise fehlte offensichtlich ebenjener Platz, den man den fernen Inselnachbarn gewidmet hat. (F.L.)
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