Tolle Fantasy Trilogie mit für mich nur teilweise interessantem Bonusmaterial
Voriges Jahr wurde ich auf „Threads of Power: Die feinen Fäden der Magie“ als Auftakt einer neuen Fantasy Trilogie der Autorin V. E. Schwab aufmerksam. Erst beim Lesen stellte ich dann fest, dass es ein direkter
Nachfolger ihrer Weltenwanderer Trilogie ist, hatte jedoch keinerlei Verständnisprobleme, war begeistert…mehrTolle Fantasy Trilogie mit für mich nur teilweise interessantem Bonusmaterial
Voriges Jahr wurde ich auf „Threads of Power: Die feinen Fäden der Magie“ als Auftakt einer neuen Fantasy Trilogie der Autorin V. E. Schwab aufmerksam. Erst beim Lesen stellte ich dann fest, dass es ein direkter Nachfolger ihrer Weltenwanderer Trilogie ist, hatte jedoch keinerlei Verständnisprobleme, war begeistert und wollte unbedingt auch die Vorgänger lesen. Das tat ich allerdings erst in diesem Jahr mit dem Sammelband „Shades of Magic. Dieser vereinigt alle drei Weltenwanderer-Teile in einem Buch.
Die einzelnen Teile der Trilogie las ich trotz meines Informationsvorsprungs aus dem ersten Buch der Fortsetzungs-Reihe mit großer Begeisterung. Mir gefielen der flüssige Schreibstil, die einfache aber dennoch sehr bildhafte Sprache, die Komplexität der interessanten Fantasy-Welt sowie die sympathischen und interessanten Hauptfiguren, mit denen ich, wenn sie auf ihre gefährlichen Widersacher trafen, auch ordentlich mitfiebern konnte. Ich möchte nun auf jeden Fall auch die Folgeteile von „Threads of Power“ noch lesen und hoffe, dass da die Fortsetzungen nicht mehr allzu lang auf sich warten lassen. Eine Ankündigung dafür habe ich allerdings noch nicht gefunden.
Das Besondere an diesem Sammelband ist jedoch das Bonusmaterial. Nach dem ersten Teil der Trilogie - „Vier Farben der Magie“ – sind es vier Kurzgeschichten aus dem Weltenwanderer Universum.
Zuerst gibt es eine Abhandlung über die Auslöschung der Magie in England, erstellt von einem Nebencharakter aus dem Grauen London, der im ersten Teil eine eher unwichtige Rolle spielt. Er will zwar gern ein Magier sein, ist es aber nicht wirklich. Durch diese Abhandlung quälte ich mich ein bisschen. Mir war sie zu philosophisch und wirklich Neues oder auch Interessantes hatte diese Figur darin nicht zu erzählen.
Darauf folgt eine Geschichte über zwei Brüder, die der Aven Essen – Priester Thieren, der mir im ersten Teil, viele Jahre später, als Hüter des Heiligtums und Heiler im Roten London begegnete – dem 4-jährigen Prinzen Rhy erzählt und an deren Ende er erstmals auf seinen Ziehbruder Kell trifft. Diese kurze, herzliche und kindgerecht erzählte Geschichte hat mir zwar deutlich besser gefallen als die Abhandlung, vor allem, weil alle Beteiligten für mich zu den sympathischen Charakteren im ersten Buch gehörten, aber ein wirkliches Muss, war sie für mich trotzdem nicht.
In der dritten Bonus-Geschichte spielen die bösartigen bleichen Dane-Zwillinge ein grausames Spiel und Athos erzählt nebenbei eine Legende, die der von ihm gebannte Antari Holland, nachdem er zu etwas Entsetzlichem gezwungen wurde, beendet und damit den aktuellen Zustand des Weißen London erklärt. Die Legende war durchaus interessant, das grausame Spiel hätte ich dazu jedoch nicht gebraucht. Das brutale Wesen von Astrid und Athos war mir ja bereits bekannt.
Die vierte Bonus-Geschichte trägt den Titel „Die Gabe der Magie“. Hier begegnete mir eine Figur, die im ersten Teil noch nicht auftauchte, mir allerdings aus Thread of Power bereits bekannt war. Sie untersucht ein Buch, das in der Sprache der Antari verfasst ist und bei dem sich herausstellt, dass es für Kinder geschrieben wurde. Im Märchen, welches sie mit ihrer Übersetzungsscherbe liest, geht es darum, wie die Magie zu den Menschen kam. Diese Kurzgeschichte gefiel mir richtig gut.
Auch nach dem zweiten Buch der Trilogie - „Die Verzauberung der Schatten“ - gab es als Bonusmaterial Kurzgeschichten. Diesmal allerdings nur zwei. Beide handeln von Figuren, die ich im zuvor gelesenen Buch kennenlernte.
Die erste davon hätte ich lieber vor dem zweiten Buch gelesen, weil dann der Nebencharakter, der mir da etwas nähergebracht wurde, für mich vielleicht etwas interessanter gewesen wäre. So empfand ich es eher als unwichtigen Rückblick, da mir ja bereits bekannt war, dass diese Figur ihr Ziel nicht erreicht hat. Die zweite Geschichte fand ich viel interessanter, denn was aus dieser Figur wurde, blieb im zweiten Buch offen und ich denke, dass zu ihr auch noch nicht alles gesagt ist und sie das, was ihr passierte, nicht einfach so auf sich sitzen lässt.
Nach dem dritten Teil gibt es nochmals Bonusmaterial in Form von zwei Kurzgeschichten. Die erste ist ein kleiner Einblick in die Umstände, die Kell als Kind zur Königsfamilie brachten. Sie gefiel mir sehr gut und ich bin sehr gespannt, ob in den Fortsetzungen der Threads of Power Reihe noch mehr über die Herkunft des Antari bekannt wird. Die zweite Geschichte handelt nochmals von der Figur aus der zweiten Kurzgeschichte nach Teil 2 und bringt deren unfreiwillige Reise zu Ende. Ein durchaus netter Abschluss, auch wenn es nicht unbedingt der war, den die Figur eigentlich wollte.
Insgesamt hat mir dieser Sammelband sehr gut gefallen, was jedoch vor allem an den drei darin vereinigten Weltenwanderer-Büchern lag. Die Kurzgeschichten des Bonusmaterials fand ich zwar okay, es wäre für mich aber auch nicht schlimm gewesen, wenn ich sie nicht gehabt hätte.