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"Here is the most telling fact: you wish to possess me. Here is another fact: I loved you and let you think you could." When Irene America discovers that her husband, Gil, has been reading her diary, she begins a secret Blue Notebook, stashed securely in a safe-deposit box. There she records the truth about her life and her marriage, while turning her Red Diary?hidden where Gil will find it?into a manipulative farce. Alternating between these two records, complemented by unflinching third-person narration, Shadow Tag is an eerily gripping read. When the novel opens, Irene is resuming work on…mehr

Produktbeschreibung
"Here is the most telling fact: you wish to possess me. Here is another fact: I loved you and let you think you could." When Irene America discovers that her husband, Gil, has been reading her diary, she begins a secret Blue Notebook, stashed securely in a safe-deposit box. There she records the truth about her life and her marriage, while turning her Red Diary?hidden where Gil will find it?into a manipulative farce. Alternating between these two records, complemented by unflinching third-person narration, Shadow Tag is an eerily gripping read. When the novel opens, Irene is resuming work on her doctoral thesis about George Catlin, the nineteenth-century painter whose Native American subjects often regarded his portraits with suspicious wonder. Gil, who gained notoriety as an artist through his emotionally revealing portraits of his wife?work that is adoring, sensual, and humiliating, even shocking?realizes that his fear of losing Irene may force him to create the defining work of his career. Meanwhile, Irene and Gil fight to keep up appearances for their three children: fourteen-year-old genius Florian, who escapes his family's unraveling with joints and a stolen bottle of wine; Riel, their only daughter, an eleven-year-old feverishly planning to preserve her family, no matter what disaster strikes; and sweet kindergartener Stoney, who was born, his parents come to realize, at the beginning of the end. As her home increasingly becomes a place of violence and secrets, and she drifts into alcoholism, Irene moves to end her marriage. But her attachment to Gil is filled with shadowy need and delicious ironies. In brilliantly controlled prose, Shadow Tag fearlessly explores the complex nature of love, the fluid boundaries of identity, and one family's struggle for survival and redemption.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Louise Erdrich, a member of the Turtle Mountain Band of Chippewa, is the award-winning author of many novels as well as volumes of poetry, children’s books, and a memoir of early motherhood. Erdrich lives in Minnesota with her daughters and is the owner of Birchbark Books, a small independent bookstore. 
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.06.2011

Ein Stürmchen im Wodkaglas

Louise Erdrich gilt als eine der profiliertesten Stimmen der amerikanischen Gegenwartsliteratur. Ihr Roman "Schattenfangen" bestätigt den Nimbus nicht: Das Buch ist reinster Kitsch.

Louise Erdrichs Roman "Schattenfangen" wäre ein Stoff für Ingmar Bergman gewesen: Ein Paar zerfleischt sich aus Liebe, und das noch nach dem dritten Kind. Irene, die ihr Maler-Gatte fortwährend in obszönen und degradierenden Posen verewigt, kommt eines Tages auf die Idee, dass ihr die Privatsphäre verlorenging. Auslöser ist die Entdeckung, dass Jil heimlich ihr Tagebuch liest. Um sich dafür zu rächen, beginnt sie, ihren Mann durch suggestive Einträge zu quälen. Sie spielt ihm Affären mit Männern vor, die sie als die wahren Väter ihrer Kinder ausgibt.

Parallel führt sie ein zweites Tagebuch, das sie nicht nur in einem Banktresor verwahrt, sondern dort auch verfasst. Diese Schachtelung der Wirklichkeit könnte reizvoll sein, wenn sich das Buch auf die Tagebücher beschränken würde. Doch die spielen nur ein Schattendasein in einer Erzählung, die uns ohnehin erschöpfend über die Gedanken der Protagonisten informiert. Als Sündenfall empfindet Irene das Betragen ihres Mannes bei der Geburt des jüngsten Sohns Stoney, der das Unglück hatte, am 11. September 2001 auf die Welt zu kommen.

Dass Jil die Fernsehübertragung der World-Trade-Center-Katastrophe für wichtiger hielt, kann sie ihm nicht verzeihen, obwohl er dem Jungen später ohne Rücksicht auf Gefahr das Leben rettet. Die Bitternis, die sich in der Ehe angesammelt hat, wird durch den Umstand aufgewogen, dass Jil wie Irene von Indianern abstammt. Er schweißt sie zusammen, nicht zuletzt in Jils Bildern: "Aber wenn er sie demütigte, ging es um etwas Größeres - um das ,ikonische Leiden eines Volkes', wie es ein Kritiker formuliert hatte."

Das Bohemepaar spielt die Rolle der Gezeichneten mit Inbrunst und verschmäht dabei auch nicht den exzessiven Alkoholkonsum. Während Jil der Wodka gewalttätig macht, nähren die stetig geleerten Weißweinflaschen bei Irene das Ressentiment. Und wie es bei Gewohnheitstrinkern üblich ist, neigt sie zu großen Sprüchen, die wenig bedeuten.

Mitten im Roman muss der Autorin aufgegangen zu sein, wie ungenießbar die Kitschbowle ist, die sie aus Selbstmitleid, Familienidolatrie und leerem Pathos zusammenbraut. Doch statt das Manuskript in den Papierkorb zu befördern, geht sie zum Angriff über: "Seine Grundstimmung war sentimental, ihre war tragisch. Und die Verbindung von sentimental und tragisch hieß Kitsch. Immer wenn Irene den Mund aufmachte, um ihre Ehe öffentlich schönzureden, lieh sie ihre Zunge dem Kitsch." Auf drei Seiten wird dem Leser das Unwort gleich zwanzigmal um die Ohren gehauen, so dass er auch nicht mehr im Traum zu denken wagt, dieser Kitschroman könnte Louise Erdrich einfach unterlaufen sein.

Nein, schuld sind die Verhältnisse: "Sentiment ist Ausdruck einer verlogenen Kultur." Die Kultur, der Louise Erdrich ihre Seelenschürfungen verdankt, lässt sich mit Händen greifen, als die Eheleute eine Paartherapeutin aufsuchen. Jil und Irene legen einen Showstreit hin, und als sie drauf und dran sind, sich zu versöhnen, werden sie unterbrochen: "Irene, schaltete sich die Therapeutin ein. Wie geht es Ihnen im Moment?" Dass sie bei den Streitenden damit einen Lachanfall auslöst, macht die beiden fast sympathisch. "Irene, bleiben Sie bei sich", raunt die Psychologin noch: "Lassen Sie sich nicht unterkriegen" - doch das Paar ist schon prustend ins Freie gestürzt.

Komisch ist nicht nur die Parteilichkeit der Mediatorin, komisch ist der Usus, aus der Fieberkurve der Befindlichkeit einen Kult zu machen, der dem Leben im Minutentakt auf den Puls fühlt. Wild entschlossen, der Komödie nicht das letzte Wort zu lassen, liegen sich Irene und Jil schon auf dem Parkplatz wieder in den Haaren. All das wirkt nicht elementar, sondern wie eine künstlich aufgeheizte Kultur der Empfindsamkeit, deren Kehrseite die theatralischen Umarmungen sind, mit denen Irene ihre Familie versorgt: "Dann schliefen sie oben ein, alle zusammen, an ihre Mutter geschmiegt, auf dem sagenhaft dicken Teppich."

Dass der Übersetzer die leider verbreitete Unart weiterführt, die Eltern auch im Deutschen mit "Mom" und "Dad" anreden zu lassen, fügt der Lektüre nur ein weiteres Ärgernis hinzu. Und weil es den Szenen dieser Ehe schließlich gelingt, im Wodkaglas einen Sturm zu entfachen, endet der Roman mit einer Tragödie. Doch für rührende Schlussvignetten ist reichlich vorgesorgt: "Aber ich liebe dich trotzdem", bekennt Jil einmal, "und zwar so sehr, dass ich nur den einen Gedanken habe: Wenn wir sterben, möchte ich, dass wir beide verbrannt werden und unsere Asche vermischt wird in einer schönen Vase, der Vase, die wir zusammen in Venedig gekauft haben, obwohl sie viel zu teuer war, erinnerst du dich?"

INGEBORG HARMS

Louise Erdrich: "Schattenfangen". Roman.

Aus dem Amerikanischen von Chris Hirte. Suhrkamp, Berlin 2011. 238 S., geb., 17,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Gripping...a hushed and haunting tale." - USA Today

"A fearless portrait of a marriage in free fall." - Vogue

"A portrait of an 'iconic' marriage on its way to dissolution...Erdrich's unbridled urgency yields startlingly original phrasing as well as flashes of blinding lucidity." - New York Times Book Review

"A searing, personal examination of one family that's falling apart...SHADOW TAG is compelling, a bleak exploration of the ties of blood and marriage." - Miami Herald

"Clear, urgent, deep as a swift river...Shadow Tag accomplishes the literary miracle of making a reader ravenous to finish it, while stinging with regret at how soon it must end." - San Francisco Chronicle

"A masterpiece...a captivating work of fiction...exquisite...tightly focused...arresting. . . . This profoundly tragic novel captures that lament in some of Erdrich's most beautiful and urgent writing." - Ron Charles, Washington Post

"The intensity of this exquisite, character-driven tale, its searing efficiency in encompassing the painful legacy of the Native American genocide, and its piercing insights into sex, family, and power are breathtaking. . . . A masterfully concentrated and gripping novel of image and conquest, autonomy and love, inheritance and loss." - Booklist (starred review)

"Erdrich offers a portrait that's convincing...Shadow Tag is wonderfully, painfully readable and revealing." - Minneapolis Star Tribune

"A domestic drama that builds an almost thriller-like momentum. . . . A novel as dark and tragic as it is difficult to put down" - San Diego Union-Tribune

"A page-turner...a most compelling novel" - Dallas Morning News

" A fierce novel...raw...alive...vividly present...it marks a breakthrough for the author." - Columbus Dispatch

"Muscular and fearless...It is [Erdrich's] superb telling of this story that makes it real, her stellar writing that brings powerful truth to invented worlds." - BookPage

"A fast-paced novel of exceptional artistic, intellectual, and psychological merit...Nowhere have love's complications been better illustrated than in the raw honesty of Shadow Tag." - Boston Sunday Globe

"Hard to put down. . . . It builds to a spectacular ending with a twist I didn't see coming. . . . Erdrich has taken a tragedy and turned it into art." - Philadelphia Inquirer

"A brilliant cautionary tale...Reading it is like watching a wildfire whose flames are so mesmerizingly beautiful that it's almost easy to ignore the deadly mess left behind." - Library Journal

"Into this deeply personal novel about marriage, family and individual identity, Erdrich weaves broader questions about cause and effect in history...A small masterpiece of compelling, painfully moving fiction." - Kirkus Reviews (starred review)
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