Gut Ding will Weile haben. Zum Ende der 30. Saison (2018) versprachen wir ihnen ein Buch über „Spectrum“ und seine Geschichte, zum Ende der 31. Saison (2019) können wir es Ihnen vorstellen. Manche Perspektive hat sich in diesem Jahr der (Ver-)Zögerung geklärt, mögliche Wege in die „Spectrum“-Zukunft zeichnen sich deutlicher (wenn auch gewiss nicht einfacher) ab. Nach wie vor gilt: Im Rückblick auf dreißig unruhige, aber chancenreiche Jahre halten wir an Stationen inne, die wie Ausrufezeichen wirken, beleuchten die Ideale, unter denen „Spectrum“ antrat, verfolgen Kontinuität und Wandlungen durch die Zeit. Musikerinnen und Musiker, Spitzenkünstler ihres Fachs, haben sich bei Spectrum zusammengetan, weil sie die Leidenschaft für Kammermusik bewegt, und weil sie die intensive Kommunikation, die in dieser Kunst liegt, mit Hörenden und Mitspielenden teilen wollen. Aktuelle, weil überzeugende Musik setzt sich für sie aus Werken zusammen, die eine Tradition begründeten, und aus solchen, die neu entstehen. Damit das Neue zum Repertoire wird, darf es nicht nur einmal gespielt werden, auch das ist ein Prinzip von Spectrum. Das flexible Ensemble, das ein Musizieren in verschiedenen Besetzungen erlaubt, hat sich im Laufe der Jahre immer wieder erneuert, für manche schuf Spectrum die Basis für eine weitere internationale Karriere. Einige von ihnen werden in dem überschaubaren Band zu Wort kommen. Außerdem werden Künstler und Denker, die sich der Spectrum-Idee verbunden fühlen, Rede und Antwort stehen, aber auch diejenigen, die sich seit Jahren für dieses Projekt engagieren und aus Leidenschaft für die Kunst die materielle Basis schaffen. Denn Spectrum lebt nicht von dauerhaften Zuwendungen der öffentlichen Hand. Die transatlantischen Kulturverbindungen, die Spectrum unabhängig von den politischen Konjunkturen stets pflegte, werden in ihrer Vielfalt aufgeblättert. Ein Lesebuch mit anregendem Anschauungsmaterial.