Ein wirklich notwendiges Buch, wichtig, unersetzbar...nur so kann man das zusammenfassen, was Henrietta Stockel mit diesem Werk leistet.
Es beleuchtet zum ersten Mal ein Kapitel der jüngeren amerikanischen Geschichte, welches wohl, zumindest glaubte man dies bis vor zehn Jahren, keine Entsprechung
hat.Gemeint ist das Vorgehen gegen die letzte Gruppe freier "Ureinwohner" des nordamerikanischen…mehrEin wirklich notwendiges Buch, wichtig, unersetzbar...nur so kann man das zusammenfassen, was Henrietta Stockel mit diesem Werk leistet.
Es beleuchtet zum ersten Mal ein Kapitel der jüngeren amerikanischen Geschichte, welches wohl, zumindest glaubte man dies bis vor zehn Jahren, keine Entsprechung hat.Gemeint ist das Vorgehen gegen die letzte Gruppe freier "Ureinwohner" des nordamerikanischen Kontinents, die Menschen, die es lange Zeit "gewagt" hatten, sich gegen die Wegnahme ihres Landes, die Vertreibung aus ihrer Heimat, die Mißachtung ihrer fundamentalsten Menschenrechte, zu wehren. Die Menschen, die es "gewagt" hatten, diesen mächtigen Staat,eine ihnen "überlegene" Rasse, die Regierung dieses Landes und das Militär herauszufordern. Die Menschen, die einfach nicht akzeptieren wollten, dass die "Weißaugen" das Recht zu all diesen Dingen besitzen sollten, die "stur" an ihren alten Bräuchen, ihrem Glauben, ihrer Sprache, ihrer überlieferten Lebensweise festhielten, die Kultur der Weißen nicht übernehmen wollten.
Ihre Feinde nannten sie Apachen, sie selbst bezeichneten sich einfach als Nde (Menschen), und dieses Buch beschreibt nun das "letzte" Kapitel ihres Kampfes.
Nach vielen Jahren der bewaffneten Auseinandersetzung ergaben sich die letzten von ihnen im September 1886 den amerikanischen Truppen unter General Nelson Miles. Was dann folgte, waren Jahrzehntelange politische Ränkespiele und siebenundzwanzig Jahre Kriegsgefangenschaft, welche sie fern ihrer Heimat, zunächst in Florida, später dann in Oklahoma, verbringen mussten, bevor man den Überlebenden schließlich die Rückkehr in ihre Heimat gestattete.Siebenundzwanzig Jahre, in denen man nicht nur diejenigen einsperrte und bestrafte, die gegen die Amerikaner gekämpft hatten, sondern ebenso ihre Frauen und Kinder,sowie alle diejenigen, die friedlich geblieben waren.Ein ganzes Volk wurde in Haft genommen..ein unvergleichliches Unrecht!
Über diese Jahre berichtet das Buch, zitiert Militärberichte, Aufzeichnungen von Zeitzeugen, Stimmen aus der Öffentlichkeit...ein erster und zugleich sehr gelungener Versuch, dieses dunkle Kapitel der Geschichte, was ohne jeden Zweifel eine Verletzung der Menschenrechte darstellt, aufzuarbeiten...nach fast hundert Jahren! Wie lange werden wir wohl darauf warten müssen, ähnliche Werke über Guantanamo zu lesen? Es ist, vieleicht wie fast immer, eine Frage der Zeit. Großes Kompliment, Frau Stockel! Sehr lesenswert!