Dieser Roman wagt einen ungewöhnlichen Kunstgriff: Er erzählt seine Geschichte rückwärts, von ihrem vorläufigen Ende zurück zu ihrem Beginn, vom Shanghai des Jahres 2040 zurückgespult ins Jahr 2014. Im Zentrum steht die Familie Yang: der Geschäftsmann Leo, seine Frau, die enigmatische Eko, und die drei Töchter Yumi, Yoko und Kiko.Schlaglichtartig folgen wir ihnen durch die Jahrzehnte, durch Glücksmomente und Krisen, dorthin, wo alles begann, zurück zu Leos und Ekos Hochzeitstag - in dem der Keim dessen, was noch kommen soll, bereits angelegt zu sein scheint. Eine kluge Betrachtung von Ehe und Familienbanden, von Verlust und Vergänglichkeit - und ein außergewöhnlicher Debütroman.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Dieser Roman von Juli Min setzt im Jahr 2040 in Shanghai ein, die Familie Yang hat drei Töchter, Yumi, Yoko und Kiko, erklärt Rezensentin Sonja Hartl. Sie sind Kosmopolitinnen, reisen für ihre Ausbildung und auch sonst durch die ganze Welt und "wechseln mühelos die Sprachen" dabei - was sich glamourös anhört, bringt aber auch Probleme mit sich, macht Hartl klar. Min erzählt rückwärts, man nähert sich den Figuren langsam und weiß bereits, dass das fröhliche elfjährige Kind Kiko einige Jahre später ihren Körper verkaufen wird, auch wenn die Rezensentin einräumt, dass dieser Kniff nicht wirklich neu ist. Auch die Stadt Shanghai erschließt sich so nur langsam - das "kosmopolitische Gefühl" nimmt sie dabei zwar voll wahr, dem Roman hätte mehr Tiefgang aber auch nicht geschadet, gibt sie zu verstehen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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