Lieutenant-Colonel Sharpe, sidelined on the Royal staff, magnificently siezes command at the final moment of the great victory. It is 1815. Sharpe is serving on the personal staff of the Prince of Orange, who refuses to listen to Sharpe,s reports of an enormous army, led by Napoleon, marching towards them. The Battle of Waterloo commences and it seems as if Sharpe must stand by and watch the grandest scale of military folly. But at the height of battle, as victory seems impossible, Sharpe takes command and the most hard-fought and bloody battle of his career becomes his most magnificent triumph. Soldier, hero, rogue - Sharpe is the man you always want on your side. Born in poverty, he joined the army to escape jail and climbed the ranks by sheer brutal courage. He knows no other family than the regiment of the 95th Rifles whose green jacket he proudly wears.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.05.2015Waterloo, 1815
Die Sache scheint klar: Napoleon gegen das übrige Europa, zweihunderttausend Mann gegen sechshunderttausend, der dicke Korse und eine Handvoll abgehalfterter Marschälle gegen Wellington, Blücher, Schwarzenberg und Konsorten. Aber dann stoßen die Franzosen Mitte Juni überraschend in die Lücke zwischen den alliierten Armeen in Südbelgien, Wellington brüllt, Napoleon habe ihn reingelegt, Blücher, dem er nicht helfen kann, bekommt Prügel bei Ligny und zieht sich zurück, und die Briten retten sich knapp in eine Verteidigungsstellung an der Landstraße nach Brüssel. Und so kommt es am 18. Juni zur Schlacht bei Waterloo.
Die Götter selbst hätten das Gemetzel entschieden, schrieb Victor Hugo in seinem berühmten Gedicht, aber das ist Unsinn. Es waren die Preußen, die rechtzeitig kamen, es waren Napoleons taktische Fehler, es war die Dummheit seines Marschalls Ney, es war die Disziplin der britischen Regimenter; es war alles zusammen. Und am Ende lag es an Zufällen und Kleinigkeiten, dass das Heer und das Reich des Kaisers untergingen, an dem Unwetter, das in der Nacht zuvor über dem Schlachtfeld getobt und den Boden aufgeweicht hatte, so dass die französischen Kanonenkugeln darin versanken, an der Garde, die eine Stunde zu spät und am falschen Punkt angriff, einem Hoftor, das im letzten Augenblick geschlossen wurde, an ein paar Hecken, Hügeln, Gartenmauern. Die Geschichte einer Schlacht könne man so wenig erzählen wie die Geschichte eines Balls, hat der kluge Wellington in seinen Memoiren bemerkt, aber das hat Bernard Cornwell natürlich nicht daran gehindert, es wie Hunderte andere vor ihm dennoch zu tun, auf 480 Seiten und mit so vielen Farbtafeln, dass man oft nicht mehr weiß, ob man ein Buch liest oder einen Katalog. Und weil Cornwell, Verfasser diverser historischer Bestseller-Romanserien, ein gewiefter Erzähler ist, gleitet man so weich durch seinen Bericht wie durch Pulverschnee und vergisst dabei gern, dass er im Grunde nichts Neues sagt. Denn was gibt es heute schon noch Neues über Waterloo?
Andreas Kilb
Bernard Cornwell: "Waterloo. Eine Schlacht verändert Europa". Wunderlich-Verlag, Reinbek 2015, 480 Seiten, 24,95 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Sache scheint klar: Napoleon gegen das übrige Europa, zweihunderttausend Mann gegen sechshunderttausend, der dicke Korse und eine Handvoll abgehalfterter Marschälle gegen Wellington, Blücher, Schwarzenberg und Konsorten. Aber dann stoßen die Franzosen Mitte Juni überraschend in die Lücke zwischen den alliierten Armeen in Südbelgien, Wellington brüllt, Napoleon habe ihn reingelegt, Blücher, dem er nicht helfen kann, bekommt Prügel bei Ligny und zieht sich zurück, und die Briten retten sich knapp in eine Verteidigungsstellung an der Landstraße nach Brüssel. Und so kommt es am 18. Juni zur Schlacht bei Waterloo.
Die Götter selbst hätten das Gemetzel entschieden, schrieb Victor Hugo in seinem berühmten Gedicht, aber das ist Unsinn. Es waren die Preußen, die rechtzeitig kamen, es waren Napoleons taktische Fehler, es war die Dummheit seines Marschalls Ney, es war die Disziplin der britischen Regimenter; es war alles zusammen. Und am Ende lag es an Zufällen und Kleinigkeiten, dass das Heer und das Reich des Kaisers untergingen, an dem Unwetter, das in der Nacht zuvor über dem Schlachtfeld getobt und den Boden aufgeweicht hatte, so dass die französischen Kanonenkugeln darin versanken, an der Garde, die eine Stunde zu spät und am falschen Punkt angriff, einem Hoftor, das im letzten Augenblick geschlossen wurde, an ein paar Hecken, Hügeln, Gartenmauern. Die Geschichte einer Schlacht könne man so wenig erzählen wie die Geschichte eines Balls, hat der kluge Wellington in seinen Memoiren bemerkt, aber das hat Bernard Cornwell natürlich nicht daran gehindert, es wie Hunderte andere vor ihm dennoch zu tun, auf 480 Seiten und mit so vielen Farbtafeln, dass man oft nicht mehr weiß, ob man ein Buch liest oder einen Katalog. Und weil Cornwell, Verfasser diverser historischer Bestseller-Romanserien, ein gewiefter Erzähler ist, gleitet man so weich durch seinen Bericht wie durch Pulverschnee und vergisst dabei gern, dass er im Grunde nichts Neues sagt. Denn was gibt es heute schon noch Neues über Waterloo?
Andreas Kilb
Bernard Cornwell: "Waterloo. Eine Schlacht verändert Europa". Wunderlich-Verlag, Reinbek 2015, 480 Seiten, 24,95 Euro
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