Shenzhen wurde 1980 als Sonderwirtschaftszone ausgerufen seither gilt die Stadt als Chinas "Boomtown". Aus einem kleinen Küstenort im Schatten Hongkongs ist in rasender Geschwindigkeit eine wohlhabende Wirtschaftsmetropole geworden. Aufgrund der dicht an dicht stehenden Wolkenkratzer unterscheidet sich Shenzhen im Erscheinungsbild kaum von Hongkong, und auch wirtschaftlich sind die beiden Städte zunehmend als einheitliche Region zu sehen. Shenzhen übernimmt dabei immer mehr die der Stadt zugedachte Vorreiterrolle für ganz China: Hier floriert die Marktwirtschaft unter staatlicher Kontrolle.
Guy Delisles Reisebericht aus der chinesischen Metropole ist das Ergebnis eines zweijährigen Aufenthalts in Shenzhen. Vor Ort, um die Herstellung einer Reihe von Trickfilmen für eine belgische Produktionsfirma zu koordinieren, wird Delisle mit alltäglichen Problemen konfrontiert, die er reich an Anekdoten schildert. Das Meistern der Verständigung mit den chinesischen Kollegen, ohne deren Sprache mächtig zu sein, ist dabei nur eine von vielen Herausforderungen ...
Guy Delisles Reisebericht aus der chinesischen Metropole ist das Ergebnis eines zweijährigen Aufenthalts in Shenzhen. Vor Ort, um die Herstellung einer Reihe von Trickfilmen für eine belgische Produktionsfirma zu koordinieren, wird Delisle mit alltäglichen Problemen konfrontiert, die er reich an Anekdoten schildert. Das Meistern der Verständigung mit den chinesischen Kollegen, ohne deren Sprache mächtig zu sein, ist dabei nur eine von vielen Herausforderungen ...
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Mit seinem Comic-Tagebuch "Shenzhen" sei es dem Trickfilm-Zeichner Guy Delisle gelungen, einen Einblick in den chinesischen Alltag zu geben, meint Rezensent Christian Gasser. Delisle betreute 1997 für drei Monate - oder zwei Jahre, da sind sich Rezensent und Verlag noch nicht so ganz einig - eine Comic-Produktion in China und hielt seine Erfahrungen in Skizzen fest. Dabei nehme er zwar nicht den Standpunkt eines Journalisten oder Menschenrechtlers ein, mache sich aber teilweise auch nicht ganz frei von westlichen Vorurteilen, wie Gasser findet. Die Zeichnungen wirkten zwar unbeschwert und selbstironisch, trozdem meint der Rezensent die Einsamkeit zu spüren, die Delisle in einer Umgebung, in der fast niemand Englisch spricht, empfunden haben muss. Gerade dadurch, dass der Zeichner die Geschichte und Politik der Volksrepublik weitgehend ausspare, werde die Freihandelszone Shenzhen als "irreales Niemandsland" der Globalisierung charakterisiert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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