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"When Bill Faulkner came to New Orleans he was a skinny little guy, three years older than I, and was not taken very seriously except by a few of us." Thus the late William Spratling, popularly known as the Taxco "Silver King," recalled the mid-1920's, when Faulkner, a young man fresh from Oxford, Mississippi, roomed with Spratling in Pirates Alley. "By the time I would be up, say at seven, Bill would already be out on the little balcony over the garden tapping away on his portable, an invariable glass of alcohol-and-water at hand." A result of their friendship was a book depicting "various…mehr

Produktbeschreibung
"When Bill Faulkner came to New Orleans he was a skinny little guy, three years older than I, and was not taken very seriously except by a few of us." Thus the late William Spratling, popularly known as the Taxco "Silver King," recalled the mid-1920's, when Faulkner, a young man fresh from Oxford, Mississippi, roomed with Spratling in Pirates Alley. "By the time I would be up, say at seven, Bill would already be out on the little balcony over the garden tapping away on his portable, an invariable glass of alcohol-and-water at hand." A result of their friendship was a book depicting "various people who were then engaged ... with the arts in New Orleans." It was based on firsthand observation. "There were casual parties with wonderful conversation and with plenty of grand, or later to be grand, people." Some of the names, in addition to Sherwood Anderson, were Horace Liveright, Carl Van Doren, Carl Sandberg, John Dos Passos, Anita Loos, and Oliver La Farge. Spratling supplied sharp caricatures of the people and Faulkner contributed succinct captions and a Foreword. It was all "sort of a private joke," but the four hundred copies were sold within a week and the original edition is now a collector's item. This book is a charming reminder of exciting days and talented people.
Autorenporträt
William Spratling (1900-1967) was an American artist particularly noted for his silverwork inspired by indigenous Mexican art. William Faulkner (1897–1962) won the Nobel Prize for Literature in 1949.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.05.2017

Bitte, entschuldjn Se, Mister
1960 übersetzte Arno Schmidt William Faulkners „New Orleans Sketches“
Das Übersetzen hat im Werk Arno Schmidts eine besondere Stellung inne. Es gibt sogar einen ganzen Text von ihm, der so tut, als sei er eine Übersetzung: „Die Gelehrtenrepublik“ erschien 1957 und handelt von den durchgeknallten Abenteuern des Journalisten Charles Henry Winer in einem postapokalyptischen Amerika. Den im nicht real existierenden Original von Winer auf Englisch verfassten Bericht seiner Reise soll ein „Studiendirektor (emerit.)“ namens Chr. M. Stadion ins Deutsche übertragen haben. Noch vor dem „Vorwort des Übersetzers“ werden Verfasser und Übersetzer des Textes in einer Tabelle verglichen, die sie in Kategorien wie „Größe (m)“, „Wortschatz“, „Gesundheitszustand“, „Jahreseinkommen“ und „erotic drive“ einander gegenüberstellt. Übersetzungen sind für Arno Schmidt nicht nur Handwerk, sie weisen ins Zentrum seines Schaffens und seines Humors.
Neben dem hochgradig ironischen Spiel mit den kleinen und großen Angriffsflächen, die fast alle Übersetzungen bieten, hat Arno Schmidt auch selbst Übersetzungen nicht nur erfunden, sondern auch angefertigt. Eine davon ist der als „New Orleans Skizzen“ bekannte, frühe Texte William Faulkners. Im März 1960 nahm Schmidt den Übersetzungsauftrag an. Obwohl er nach eigenen Angaben „jedes Jahr 6 – 10 dergleichen Anfragen“ bekomme, und meist ablehne, sagt er bei Faulkner zu, wohl in der Hoffnung, einen vielversprechenden Text des Nobelpreisträgers übertragen zu dürfen. Doch er wird bitter enttäuscht: Am 20. Mai schreibt er in seinem Tagebuch: „Der Faulkner ist mir unsäglich zuwider ! So ein Schleimer vom Einfach=Leben! Diese kunstvoll=Kunstlosigkeit; raffinierte Schlichtheit! Na, ich mach’s aus Reklamegründen!“ Bernd Rauschenbach hat die unterhaltsamen Korrespondenzen und Quellen um die Übersetzung im Nachwort zusammengetragen.
Die zu übersetzenden Texte Faulkners entstanden im Frühjahr 1925, noch vor der Veröffentlichung seines ersten Romans „Soldatenlohn“ im folgenden Jahr, als eine Art literarische Reportage aus New Orleans für die Zeitschrift Double Dealer. 1958 erschienen die Texte neu bei der Rutgers University Press. Diese Ausgabe ist es, die Schmidt übersetzen sollte.
Schmidts Unmut ist verständlich. Obwohl sich in Faulkners Skizzen, wie das ebenfalls übersetzte Vorwort der englischen Ausgabe herausarbeitet, schon viele Verfahren und Motive aus seinen späteren Werken finden, bleibt doch der Eindruck von etwas überambitionierten literarischen Gehversuchen und oberflächlicher Sozialkritik, die aber trotzdem „maßlos interessant für den Fachmann und Literaturhistoriker“ sind, wie Schmidt selbst urteilt. Bei der Übersetzung der Mundart konnte er sich dafür hemmungslos austoben: „Bitte, entschuldjn Se, Mister.“
Diese sehr schöne Neuauflage bei Suhrkamp versteht zum Glück Spaß und hat der Übersetzung Schmidts Erzählung „Piporakemes“ beigefügt, in der er selbst beim Wässern einer neu gepflanzten Thujenhecke (siehe Bild oben auf dieser Seite) Besuch von dem Literaturkritiker Dr. Mac Intosh (ein Anagramm von Arno Schmidt) bekommt, der sich über die in seinen Augen missglückte Faulkner-Übersetzung beschweren möchte.
NICOLAS FREUND
William Faulkner: New Orleans. Skizzen und Erzählungen. Aus dem Englischen von Arno Schmidt. Mit einer Kurzgeschichte von Arno Schmidt und einem Nachwort von Bernd Rauschenbach. Suhrkamp Verlag, Berlin 2017. 236 Seiten. 25 Euro.
Er begleitete seine Frau oft ins Schwimmbad Höfer, ging aber selbst nie ins Wasser.
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