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Gerd Ruge Sibirisches Tagebuch
Während der Dreharbeiten zu Gerd Ruges faszinierendem Bericht über Sibirien entstand 1997 auch dieser sehr persönliche Bericht über das Leben und die Menschen in Russlands weitem Osten. In Gerd Ruges Gesprächen mit Politikern, Ökonomen und einfachen Menschen wird das wahre Russland erkennbar, das fernab von der boomenden Konsumtown Moskau seinen eigenen Weg durch die Ära des Umbruchs sucht.
"Gerd Ruges Buch über Russland zählt mit Sicherheit zu den wenigen Schlüsselbüchern, die Zugang zu diesem Land eröffnen." SWF
In Verbindung mit Gerd Ruges
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Produktbeschreibung
Gerd Ruge Sibirisches Tagebuch

Während der Dreharbeiten zu Gerd Ruges faszinierendem Bericht über Sibirien entstand 1997 auch dieser sehr persönliche Bericht über das Leben und die Menschen in Russlands weitem Osten. In Gerd Ruges Gesprächen mit Politikern, Ökonomen und einfachen Menschen wird das wahre Russland erkennbar, das fernab von der boomenden Konsumtown Moskau seinen eigenen Weg durch die Ära des Umbruchs sucht.

"Gerd Ruges Buch über Russland zählt mit Sicherheit zu den wenigen Schlüsselbüchern, die Zugang zu diesem Land eröffnen." SWF
In Verbindung mit Gerd Ruges Fernsehserie über Sibirien entstand das Sibirische Tagebuch. In diesem Reisebericht hält Gerd Ruge seine Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen fest - vom Gouverneur bis zum Verkäufer auf dem Markt, vom mongolischen Importeur japanischer Billigwaren bis zu den Jägern und Fischern an den großen Strömen des weiten Landes.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.11.1998

Ferne

"Sibirisches Tagebuch" von Gerd Ruge. Berlin Verlag, Berlin 1998. 304 Seiten, eine Karte. Gebunden, 39,80 Mark.

Kennen Sie Blagowestschensk? Macht nichts, wir kannten es bis vor kurzem auch nicht. Ebensowenig wie Belogorsk, Skoworodino, Batagai oder Njerungri. All dies sind Städte und Städtchen, die Gerd Ruge auf einer sommerlichen Tour durch Sibirien im Jahr 1997 besucht hat. Aus den Notizen der Reise wurde nun das "Sibirische Tagebuch". Ruges Aufzeichnungen aus der tiefsten Provinz, 8000 Kilometer von Moskau, 10 000 Kilometer von München und ein Königreich von einem Hotelzimmer mit funktionierender Dusche entfernt, vermitteln einen hervorragenden Eindruck von dem Leben der Menschen in diesem allein gelassenen "wilden Osten". Gerd Ruge beschreibt die Tristesse der postsowjetischen Provinzstädtchen, die sich alle etwas ähneln und in denen meist bis auf die örtliche Bierbrauerei die ganze Industrie zusammengebrochen ist. Ruge spricht mit Geschäftsleuten und Busfahrern, Nomaden und Schamanen. Er unterhält sich mit den Helden von gestern, die zu Zeiten der Sowjetunion, mit Zelten und Spitzhacken ausgerüstet, Städte, Straßen und Staudämme aus dem Boden stampften, damit der Kommunismus siege. Er besucht Minen, die unrentabel wurden, seit sie keine Zwangsarbeiter mehr beschäftigen konnten. Spricht mit den Gewinnern der Gegenwart, pfiffigen Bankdirektorinnen und Unternehmern, die den Sprung in die neue Zeit geschafft haben - aber auch mit den Verlierern. Von der ersten Seite an versucht Ruge, neben Fakten auch Atmosphäre zu vermitteln, jene seltsame, eher sowjetische als russische Mischung aus Fortschrittswahn und neunzehntem Jahrhundert zu erfassen, die dem Reisenden abseits der großen Städte in Rußland noch oft begegnet. Dabei gelingen ihm pointierte Skizzen und treffende Analysen. Für jeden, der über das Rußland außerhalb der großen Metropolen erfahren will, ist das "Sibirische Tagebuch" daher ein guter Einstieg. Wer dieses Interesse nicht aufbringt, wird dagegen enttäuscht sein: Stellenweise ist das Buch sprachlich unbefriedigend - Tagesjournalismus zwischen Buchdeckeln. Weder das Klischee vom "unendlichen Sibirien" noch das im Zusammenhang mit Fahrzeugen in Entwicklungsländern offenbar unvermeidliche Beiwort "klapprig" fehlt. Das Lektorat hat zudem etliche Druckfehler durchgehen lassen - hier fehlt ein Wort, dort ein Buchstabe, anderswo ist ein Satz völlig unter die Räder der Grammatik geraten. Auch läßt sich auf der mäßig edierten Karte Ruges Reiseroute nicht eindeutig nachvollziehen. All dies sollte nicht vorkommen und ist ärgerlich für den, der von dem Buch jenen hohen Standard erwartet, den Ruges hervorragende Fernsehreportagen aus Rußland erfüllen. (tens)

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