Politische Korruption ist ein schwer zu fassendes Phänomen, das in der politischen Theorie bisher nur ungenügende Berücksichtigung gefunden hat. Der vorliegende Band geht davon aus, dass Korruption auch in modernen, liberalen Demokratien ein verbreitetes und prinzipielles Problem ist, das stets im Zusammenhang seiner Skandalisierungskontexte gesehen werden muss. Daher erfordert sowohl die theoretisch-analytische Durchdringung politischer Korruption, wie auch ihre praktische Bekämpfung eine Verknüpfung normativer und empirischer Fragen. Folglich bedeutet die Thematisierung von Korruption, absichtsvoll verborgene Einflussnahme öffentlich sichtbar und damit justiziabel zu machen. Vor diesem Hintergrund werden handlungs-, macht- und systemtheoretische Fragen des Verständnisses von Korruption erörtert und unter anderem auf die Transformationsprozesse in Russland, die Ausweitung von Korruption im Zuge der Globalisierung und die CDU-Spendenaffäre angewendet.