Nichts ist wie es scheint
Boah, was für eine Geschichte, die mich bestimmt nicht so schnell los lässt.
Während einer Party im Garten ihrer Eltern mit ihren Schulfreunden und deren Eltern verschwindet die 8-jährige Daisy Manson spurlos. Niemand hat sie gesehen, niemand weiß etwas. Detective
Inspector Adam Fawley und sein Team ermitteln fieberhaft, aber ausser Indizien finden auch sie keinen…mehrNichts ist wie es scheint
Boah, was für eine Geschichte, die mich bestimmt nicht so schnell los lässt.
Während einer Party im Garten ihrer Eltern mit ihren Schulfreunden und deren Eltern verschwindet die 8-jährige Daisy Manson spurlos. Niemand hat sie gesehen, niemand weiß etwas. Detective Inspector Adam Fawley und sein Team ermitteln fieberhaft, aber ausser Indizien finden auch sie keinen Hinweis auf das Verbleiben des Mädchens. Daisy ist und bleibt verschwunden.
Sehr viele Dialoge, Rückblenden in die Vergangenheit und kleine Posts von Radio- oder tv-Sendern und vor allem auf Twitter lockern die Ermittlungen, die sehr zäh laufen, auf und die Spannung steigt stetig weiter an.
Cara Hunter erzählt eine spannende und sehr abwechslungsreiche Kriminalgeschichte. Von einem zum anderen Kapitel bin ich mehr dabei und spekuliere mit, was da wohl geschehen sein mag. Ich folge ihr auf Spuren, die sie für den Leser auslegt, um dann zu erfahren – hier geht´s nicht weiter. Ihr Schreibstil ist leicht, locker und flüssig und die Kapitel rauschen nur so an mir vorbei. Sie hat mich mit ihrem Debüt um Detective Inspector Adam Fawley richtig eingefangen.
Ab der ersten Seite bin ich mitten in den Ermitlungen und voll dabei. Viele kleine Spuren, die immer wieder ins Nichts führen oder sich nur schwer beweisen lassen. Eltern, die wie es den Anschein hat, keinen Wert auf tiefergreifende Ermittlungen haben und nur mit sich selbst beschäftigt sind. Nach aussen aber den Eindruck tiefer Trauer vermitteln wollen. Nachbarn, die bis auf ganz wenige, nichts gesehen und gehört haben wollen.
Sehr vielfältige und vielschichtige Personen begleiten mich auf meinem Weg durch das Buch. Die Mutter erscheint kalt und herzlos, der Vater liebt seine "Prinzessin" abgöttisch und Bruder Leo kämpft mit seinen eigenen Dämonen. Auch die Vergangenheit hält Tatsachen für mich als Leser bereit, die noch weit in die Gegenwart hineinspielen. Es ist schlimm zu lesen, was diese beiden Kinder in ihrer Familie erdulden müssen und wie die Erwachsenen miteinander umgehen.
Aber nicht nur die Familie Manson hat ihr Päckchen zu tragen, auch bei den Mitgliedern der Polizei läuft nicht alles rund. So hat z.B. Adam Fawley einen ganz besonderen Bezug zu diesem Fall. Und Detectiv Constable Chris Gislingham wird aus persönlichen Gründen vom Fall abgezogen. Aber mehr verrate ich nicht.
Ich hatte den Fall für mich schon gelöst geglaubt und abgeschlossen, da kommt ein Ende mit einer Auflösung daher, die ich so überhaupt nicht erwartet hatte. Ich bin begeistert von dieser letzten Wendung, aber auch irgendwie schockiert. Das I-Tüpfelchen, das den Fall so ganz besonders macht.
Eine für mich neue Autorin mit einem interessanten und spannenden Fall, der auch zeigt, was die sozialen Netzwerke so anstellen können. Ich bin begeistert!