Hitlers "charismatische Herrschaft" faszinierte Frauen aus allen Gesellschaftsschichten. Die Historikerin Martha Schad porträtiert anhand von unbekanntem Archivmaterial und Interviews mit den Nachfahren außergewöhnliche Frauengestalten des Dritten Reichs, die bis heute kontrovers diskutierte werden: Während die Architektin Gerdy Troost dem "Führer" in allen schöngeistigen Fragen beratend zur Seite stand, befeuerte Nietzsches Schwester Elisabeth den nationalsozialistischen Nietzschekult durch gefälschte philosophische Schriften; Mussolinis Lieblingstochter Edda Ciano stand bei Hitler so sehr in der Gunst, dass er sie nach dem Putsch gegen ihren Vater aus Italien befreien ließ.
Quellen verraten, dass die anfängliche Hitlerverehrung Mathilde Ludendorffs besonders schillernd war - ihre grenzenlose Faszination für den "Führer" teilte sie mit der großen Pianistin Elly Ney, welche den Hitler-Mythos auch nach dem Zweiten Weltkrieg unbekehrbar weiterpflegte. Ein pikantes Stück Zeitgeschichte.
Quellen verraten, dass die anfängliche Hitlerverehrung Mathilde Ludendorffs besonders schillernd war - ihre grenzenlose Faszination für den "Führer" teilte sie mit der großen Pianistin Elly Ney, welche den Hitler-Mythos auch nach dem Zweiten Weltkrieg unbekehrbar weiterpflegte. Ein pikantes Stück Zeitgeschichte.
Martha Schad: Sie liebten den Führer. Wie Frauen Hitler verehrten, (Herbig Verlag, 19.95 Euro). Neu ist das nicht, dass Frauen Hitler protegierten. Winifred Wagner und der Führer hofierten einander in Bayreuth, der Volksmund stellte ihm zum Geburtstag eine Scheide aus Riefenstahl in Aussicht. Es waren angesehene Damen der Gesellschaft oder Künstlerinnen, die ihn in ihren Salons präsentierten und die NS-Ideologie kraft ihres Einflusses oder ihrer Arbeit lancierten. Einige von ihnen lebten in und um München, etwa die Pianistin Elly Ney, die Ärztin Mathilde Ludendorff und die Architektin Gerdy Troost, Innenausstatterin Hitlers und dessen Beraterin in Sachen „entarteter” Kunst. Es ist das Verdienst der Historikerin Martha Schad, die prominentesten Frauen der Zeit anhand bisher unbekannten Archivmaterials in ihrem Buch versammelt und kurz und prägnant porträtiert zu haben. E.-E.F./ Schnöpf
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