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Die hier gesammelten Texte zeigen Edgar Hilsenrath als meisterhaften Erzähler und Satiriker von hohem Rang. Ob er gemächlich in seinen Geschichten die Bukowina durchwandert oder als bissiger Satiriker Erlebnisse in der Bundesrepublik aufspießt, immer versteht er es, sein Lesepublikum zu fesseln und zu unterhalten. Erst als gereifter und erfolgreicher Romanschriftsteller wandte sich Edgar Hilsenrath ab 1976 auch dem Schreiben von Erzählungen und Satiren zu.Es bedurfte dazu jeweils des Anlasses und des Auftrags. Ein solcher Anlass war eine Lesung, die durch den Schlägertrupp einer…mehr

Produktbeschreibung
Die hier gesammelten Texte zeigen Edgar Hilsenrath als meisterhaften Erzähler und Satiriker von hohem Rang. Ob er gemächlich in seinen Geschichten die Bukowina durchwandert oder als bissiger Satiriker Erlebnisse in der Bundesrepublik aufspießt, immer versteht er es, sein Lesepublikum zu fesseln und zu unterhalten.
Erst als gereifter und erfolgreicher Romanschriftsteller wandte sich Edgar Hilsenrath ab 1976 auch dem Schreiben von Erzählungen und Satiren zu.Es bedurfte dazu jeweils des Anlasses und des Auftrags. Ein solcher Anlass war eine Lesung, die durch den Schlägertrupp einer rechtsradikalen Organisation nachhaltig gestört wurde. Als ihn daraufhin ein Magazin und zwei Zeitungen baten, darüber zu berichten, schrieb er drei brillante Satiren, die weit mehr Aufmerksamkeit erregten, als es jeder journalistische Bericht gekonnt hätte. Und als er nach einer Reise in sein "Paradies" nach Siret in der Bukowina vom SFB gebeten wurde, darüber zu berichten, entstand die Erzählung "Das verschwundene Schtetl". Bei Hilsenrath genügt der kurze Dialog zwischen einem Kind und einem alten Juden, um uns nach Absurdistan zu versetzen, wo man sechs Millionen tote Juden aufwiegt mit 1000 Kilometer gebauten Autobahnen.
In der bewegenden Erzählung "Das Gesicht des Fremden trägt meine Züge" erinnert sich der Protagonist an seine Jugend in Halle, die Flucht und das Ghetto, führt ein Zwiegespräch mit dem Fremden in ihm. Erzählt ihm die Geschichte von damals. Und der Fremde antwortet, als gehöre er nicht mehr zu ihm. Aber abschütteln kann er ihn nicht.
Und in der Erzählung "Ich bin von Natur aus ein Einzelgänger" erfahren wir von Hilsenraths Spagat des Atheisten, der gleichzeitig im Judentum verwurzelt ist und dieses zum Lebensthema seiner Literatur macht.
Autorenporträt
Edgar Hilsenrath, geboren 1926 in Leizig, flüchtete 1938 mit der Mutter und dem jüngeren Bruder nach Rumänien. 1941 kam die Familie in ein jüdisches Ghetto in der Ukraine. Hilsenrath überlebte und wanderte 1945 nach Palästina, 1951 in die USA aus. Heute lebt er in Berlin. 1989 erhielt Edgar Hilsenrath den Alfred-Döblin-Preis, 1992 den Heinz-Galinski-Preis, 1994 den Hans-Erich Nossack-Preis, 1996 den Jacob-Wassermann-Preis, 1999 den Hans Sahl-Preis und 2004 den Lion-Feuchtwanger-Preis der Akademie der Künste Berlin.