Im Museum für Franken in Würzburg wurden 2016 bei Inventarisierungsarbeiten erstmals systematisch alle jüdischen Ritualgegenstände erfasst, von denen ein Großteil während des Novemberpogroms 1938 in Unterfranken beschlagnahmt worden war. Ein Forschungsprojekt konnte seither die Herkunft zahlreicher Objekte, darunter Tora-Schmuck, Chanukka-Leuchter, Seder-Teller und vieles mehr, die aus sieben Synagogen der Region stammen, klären.Die Beiträge machen deutlich, dass ein wesentliches Ziel des vom NS-Staat organisierten Novemberpogroms der Raub jüdischen Eigentums und die damit verbundene Bereicherung war, von der auch zahlreiche Museen profitierten. Gleichzeitig gehen sie am Beispiel Würzburgs der Frage nach, warum die planmäßige und konsequente Aufarbeitung dieser Judaica über einen so langen Zeitraum hinweg unterblieben ist. Ein umfangreicher Katalogteil dokumentiert schließlich die Objekte dieses bedeutenden Bestandes.Mit Beiträgen von Christine Bach, Magdalena Bayreuther, Mordechai W. Bernstein, Kerstin Dembsky, Roland Flade, Martin Kohlbauer, Carolin Lange, Claudia Lichte, Bernhard Purin, Rotraud Ries, Erich Schneider und Susanne Wortmann.Eine Kooperation des Jüdischen Museums München mit dem Museum für Franken, Würzburg, gefördert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste, unterstützt von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern.
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"Die Ausstellung präsentiert erstmals diese geraubten und lange Zeit vergessenen jüdischen Ritualgegenstände - darunter wertvoller Tora-Schmuck, Chanukka-Leuchter, Seder-Teller und vieles mehr - und erzählt ihre Geschichten." haGalil, 23. Oktober 2018 "Wenn die Ausstellung im Herbst ihre Pforten schließt, so sind die Exponate inzwischen für die Nachwelt professionell fotografiert und dokumentiert worden. Im Verlag Hentrich & Hentrich ist der Katalog zu diesem einst in sieben Kisten verstauten Zufallsfund erschienen. Und wie das bei den Ausstellungskatalogen dieses Verlages üblich ist, wurde das Bildmaterial mit zahlreichen kleinen lesenswerten Essays angereichert." Jüdische Allgemeine, 4. August 2019 "Der Katalog beschreibt mit wissenschaftlichem Ehrgeiz eine ziemlich einmalige Angelegenheit: Das Auffinden von jüdischen Ritualgegenständen am unpassenden Ort und die Entschlossenheit der finde, mit dem Fund zeitgemäß und angemessen umzugehen." Jüdisches Leben in Bayern Nr. 139/2019 "Allen an jüdischen Ritualobjekten interessierten Museumsfachleuten, Wissenschaftlern und Laien ist der Katalog zu empfehlen. Des Weiteren bietet er umfangreiches Material für diejenigen, die sich mit der Sammlungsgeschichte historischer Museen in Deutschland seit dem Kaiserreich bezüglich Judaica beschäftigen." Zeitschrift für Volkskunde 1/2020