Ein Bürgermeister, der durch das Purgatorium der Weihnachtsfeiern unzähliger Vereine gehen muss und dem die vermeintlich stillste Zeit des Jahres den Verstand raubt; ein Alleinunterhalter, der es nicht zur erhofften Karriere als Pianist gebracht hat, sondern bloß zum Herzensbrecher mit Schlagerrepertoire; ein Journalist, der aus dem Stress seines Berufes in tiefes Phlegma flieht, bis ihm selbst alltäglichste Aufgaben unlösbar erscheinen; ein fünfzigjähriger Amateurfußballer, der es nicht erträgt, dass er mit den jungen Gegnern auf dem Feld nicht mehr mithalten kann das sind nur vier der Protagonisten in Norbert Silberbauers sieben Variationen zum Thema Sünde. Zorn, Wollust, Trägheit, Geiz, Hochmut, Neid und Maßlosigkeit Silberbauer zieht kunstvoll alle Sündenregister. Seine Figuren pendeln zwischen Zynismus und Melancholie, zwischen großen Sehnsüchten und Verbitterung. Sie alle sind nicht bloß der »Sünde« verfallen, jeder von ihnen steht vor allem für vergebene Chancen, verrateneAnsprüche und begrabene Hoffnungen, die durch faule Kompromisse höchst mangelhaft ersetzt werden.