Oliver Scherz
Gebundenes Buch
Sieben Tage Mo
Bewegendes Kinderbuch über eine besondere Geschwisterbeziehung
Illustration: Waechter, Philip
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Berührendes Kinderbuch über zwei ungleiche Brüder. Ab 11 Jahren.Mo ist Mo. Unberechenbar und unaufhaltsam. Er macht, was er will, und sagt, was ihm in den Kopf kommt. Mit ihm kann man Verrücktes erleben. Und manchmal wäre Karl gern so wie er, so sorglos, so ungehemmt. Oft aber nervt es ihn auch, sich um seinen Bruder kümmern zu müssen, der eine geistige Behinderung hat. Ständig ist er für ihn verantwortlich, gefühlte sieben Tage die Woche. Am liebsten möchte Karl sich freimachen von allem, einfach mit dem Rad durch die Gegend fahren. Oder Nida treffen, die er immer interessanter fin...
Berührendes Kinderbuch über zwei ungleiche Brüder. Ab 11 Jahren.
Mo ist Mo. Unberechenbar und unaufhaltsam. Er macht, was er will, und sagt, was ihm in den Kopf kommt. Mit ihm kann man Verrücktes erleben. Und manchmal wäre Karl gern so wie er, so sorglos, so ungehemmt. Oft aber nervt es ihn auch, sich um seinen Bruder kümmern zu müssen, der eine geistige Behinderung hat. Ständig ist er für ihn verantwortlich, gefühlte sieben Tage die Woche. Am liebsten möchte Karl sich freimachen von allem, einfach mit dem Rad durch die Gegend fahren. Oder Nida treffen, die er immer interessanter findet. Um sie zu sehen, lässt er Mo für ein paar Stunden allein. Als er nach Hause zurückkehrt, ist sein Bruder verschwunden ...
Mo ist Mo. Unberechenbar und unaufhaltsam. Er macht, was er will, und sagt, was ihm in den Kopf kommt. Mit ihm kann man Verrücktes erleben. Und manchmal wäre Karl gern so wie er, so sorglos, so ungehemmt. Oft aber nervt es ihn auch, sich um seinen Bruder kümmern zu müssen, der eine geistige Behinderung hat. Ständig ist er für ihn verantwortlich, gefühlte sieben Tage die Woche. Am liebsten möchte Karl sich freimachen von allem, einfach mit dem Rad durch die Gegend fahren. Oder Nida treffen, die er immer interessanter findet. Um sie zu sehen, lässt er Mo für ein paar Stunden allein. Als er nach Hause zurückkehrt, ist sein Bruder verschwunden ...
Oliver Scherz zählt zu den erfolgreichsten deutschen Kinderbuchautoren. Nach dem Schauspielstudium und Theater- und Fernsehengagements machte er sich als Autor selbstständig. Seine Bücher wurden mehrfach ausgezeichnet und in viele Sprachen übersetzt. Er lebt mit seiner Familie in Freiburg. Philip Waechter, geboren 1968 in Frankfurt am Main, studierte Kommunikationsdesign mit dem Schwerpunkt Illustration an der Fachhochschule Mainz und lebt heute als freier Grafiker und Illustrator in Frankfurt am Main. 1999 gründete er mit anderen Illustratorinnen und Illustratoren die Ateliergemeinschaft LABOR.

© privat
Produktbeschreibung
- Verlag: Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
- 4. Aufl.
- Seitenzahl: 168
- Altersempfehlung: von 11 bis 14 Jahren
- Erscheinungstermin: 30. August 2023
- Deutsch
- Abmessung: 205mm x 147mm x 21mm
- Gewicht: 338g
- ISBN-13: 9783522186483
- ISBN-10: 3522186486
- Artikelnr.: 67724307
Herstellerkennzeichnung
Thienemann
Blumenstraße 36
70182 Stuttgart
info@thienemann-esslinger.de
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Helena Schäfer hätte sich ein paar weniger explizite Botschaften gewünscht im Buch von Oliver Scherz über einen Jungen, der mit seinem kognitiv beeinträchtigten Bruder allerhand Abenteuer erlebt, aber auch überfordert ist. Wo der Spaß aufhört und die Verantwortung beginnt, arbeitet der Autor aber feinfühlig und stimmig heraus, findet sie, und die Beschränkung auf die Perspektive des die Arbeit eines Erwachsenen übernehmenden Kindes scheint Schäfer auch gut gewählt. So originell wie bei Karen-Susan Fessel findet die Rezensentin das Thema allerdings nicht behandelt.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Will er seines Bruders Hüter sein?
Karl möchte etwas von der Aufmerksamkeit, die Mo zuteilwird: Oliver Scherz erzählt von einem ungleichen Zwillingspaar.
Von Helena Schäfer
Von Helena Schäfer
An vier Nachmittagen die Woche muss der zwölfjährige Karl auf seinen Zwillingsbruder Mo aufpassen. Mo, der eine kognitive Beeinträchtigung hat, spricht alles aus, was ihm in den Kopf kommt, umarmt Fremde, kann den Hula-Hoop-Reifen kreisen lassen und hört Karnevalsmusik in voller Lautstärke. Die Mutter ist Krankenschwester, der Vater arbeitet im Ausland, und eine Betreuung für Mo ist auf dem Land schwer zu finden. Deshalb muss Karl nach der Schule Rührei braten, dem Bruder bei den Hausaufgaben helfen, ihn
Karl möchte etwas von der Aufmerksamkeit, die Mo zuteilwird: Oliver Scherz erzählt von einem ungleichen Zwillingspaar.
Von Helena Schäfer
Von Helena Schäfer
An vier Nachmittagen die Woche muss der zwölfjährige Karl auf seinen Zwillingsbruder Mo aufpassen. Mo, der eine kognitive Beeinträchtigung hat, spricht alles aus, was ihm in den Kopf kommt, umarmt Fremde, kann den Hula-Hoop-Reifen kreisen lassen und hört Karnevalsmusik in voller Lautstärke. Die Mutter ist Krankenschwester, der Vater arbeitet im Ausland, und eine Betreuung für Mo ist auf dem Land schwer zu finden. Deshalb muss Karl nach der Schule Rührei braten, dem Bruder bei den Hausaufgaben helfen, ihn
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trösten, Badeschaum vom Fußboden wischen und Mos Hamster füttern.
An den gemeinsamen Nachmittagen erleben sie kleine Abenteuer. Die Brüder albern im Kuhstall des benachbarten Bauern herum und entdecken Fledermäuse in einem verlassenen Stollen. Sie bespritzen Teller mit Ketchup und tauchen ihre Gesichter in die rote Soße. Doch Mo erkennt nicht, wann der Spaß vorbei ist, und Karl hat keine Lust, ständig den Erzieher zu spielen. Er will auch mal mit den anderen Kindern im Dorf Fußball spielen und Nida aus der 6c kennenlernen. Er mag sie, weil sich ihr Lachen echt anhört und sie auf dem Pausenhof als Einzige im Regen stehen bleibt. Als Karl es endlich schafft, sich mit ihr zu verabreden, muss er unerwartet auf Mo aufpassen und steht vor einer schwierigen Entscheidung.
Oliver Scherz erzählt die Geschichte der ungleichen Brüder aus Karls Sicht. So fühlt man als Leser die Überforderung des reifen Bruders und dessen Frust darüber, vernachlässigt zu werden. Anschaulich beschreibt der Autor den schmalen Grat zwischen der kindlichen Ausgelassenheit der Geschwister und dem Ernst der Verantwortung, der immer nur Karl trifft. Sosehr er seinen Bruder liebt, will er auch Fehler machen dürfen, unvernünftig sein, Kind sein. Barfuß rast er auf dem Mountainbike durch den Wald und kommt erst in der Dunkelheit nach Hause, damit die Mutter auch mal ihn sorgenvoll anschaut und fragt, woher die Schramme im Gesicht kommt. Man kann leicht nachvollziehen, warum Karl sich irgendwann die Überforderung aus der Seele schreit: "Immer nur Mo! Ich bin auch da!!"
Mos Situation nimmt viel Raum ein. Er kann nicht gut rechnen oder Gefahren abschätzen, ist tollpatschig, wird von seinen Gefühlen übermannt und überschreitet ständig Grenzen. Aber er erkennt sofort, ob andere ihre guten Worte ehrlich meinen oder nicht. Wenn er wütend wird, ruft er laut "Thorsten", den Namen des Vaters. Im Gegensatz zu Karl durchschaut Mo, dass der Vater vielleicht extra viel im Ausland arbeitet, um sich der Beeinträchtigung des Sohnes nicht stellen zu müssen.
Die Geschichte ist einfach gestrickt und weniger originell als andere Kinder- und Jugendbücher über das Aufwachsen mit einem beeinträchtigten Geschwisterkind. In der Jugendreihe "Achtung, Mädchen gesucht!" von Karen-Susan Fessel über drei Brüder, von denen einer das Downsyndrom hat, werden ähnliche Fragen beiläufiger behandelt. Dennoch ist Oliver Scherz' Geschichte in ihrer Fixierung auf das Thema stimmig und feinfühlig. Die Idylle der erstaunlich analogen Dorfkindheit der Brüder wird von Philip Waechter liebevoll mit Bildern in Szene gesetzt.
Schade ist, dass keine Lehre unausgesprochen bleibt, obwohl die Beschreibungen der Ketchup-Spritzer und Porzellanscherben für sich sprechen. Oliver Scherz packt die erzieherischen Botschaften sehr explizit in Karls Gedankengänge und in ein versöhnendes Mutter-Sohn-Gespräch am Schluss. Das ändert aber nichts an ihrer Gültigkeit: Mitleid ist demütigend und nervt. Karl braucht seinen Bruder genauso wie der ihn. Man kann jemanden über alles lieben und sich trotzdem manchmal Fragen stellen, für die man sich im nächsten Moment schämt.
Oliver Scherz: "Sieben Tage Mo".
Mit Bildern von Philip Waechter. Thienemann Verlag, Stuttgart 2023. 176 S., geb, 16,- Euro. Ab 10 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
An den gemeinsamen Nachmittagen erleben sie kleine Abenteuer. Die Brüder albern im Kuhstall des benachbarten Bauern herum und entdecken Fledermäuse in einem verlassenen Stollen. Sie bespritzen Teller mit Ketchup und tauchen ihre Gesichter in die rote Soße. Doch Mo erkennt nicht, wann der Spaß vorbei ist, und Karl hat keine Lust, ständig den Erzieher zu spielen. Er will auch mal mit den anderen Kindern im Dorf Fußball spielen und Nida aus der 6c kennenlernen. Er mag sie, weil sich ihr Lachen echt anhört und sie auf dem Pausenhof als Einzige im Regen stehen bleibt. Als Karl es endlich schafft, sich mit ihr zu verabreden, muss er unerwartet auf Mo aufpassen und steht vor einer schwierigen Entscheidung.
Oliver Scherz erzählt die Geschichte der ungleichen Brüder aus Karls Sicht. So fühlt man als Leser die Überforderung des reifen Bruders und dessen Frust darüber, vernachlässigt zu werden. Anschaulich beschreibt der Autor den schmalen Grat zwischen der kindlichen Ausgelassenheit der Geschwister und dem Ernst der Verantwortung, der immer nur Karl trifft. Sosehr er seinen Bruder liebt, will er auch Fehler machen dürfen, unvernünftig sein, Kind sein. Barfuß rast er auf dem Mountainbike durch den Wald und kommt erst in der Dunkelheit nach Hause, damit die Mutter auch mal ihn sorgenvoll anschaut und fragt, woher die Schramme im Gesicht kommt. Man kann leicht nachvollziehen, warum Karl sich irgendwann die Überforderung aus der Seele schreit: "Immer nur Mo! Ich bin auch da!!"
Mos Situation nimmt viel Raum ein. Er kann nicht gut rechnen oder Gefahren abschätzen, ist tollpatschig, wird von seinen Gefühlen übermannt und überschreitet ständig Grenzen. Aber er erkennt sofort, ob andere ihre guten Worte ehrlich meinen oder nicht. Wenn er wütend wird, ruft er laut "Thorsten", den Namen des Vaters. Im Gegensatz zu Karl durchschaut Mo, dass der Vater vielleicht extra viel im Ausland arbeitet, um sich der Beeinträchtigung des Sohnes nicht stellen zu müssen.
Die Geschichte ist einfach gestrickt und weniger originell als andere Kinder- und Jugendbücher über das Aufwachsen mit einem beeinträchtigten Geschwisterkind. In der Jugendreihe "Achtung, Mädchen gesucht!" von Karen-Susan Fessel über drei Brüder, von denen einer das Downsyndrom hat, werden ähnliche Fragen beiläufiger behandelt. Dennoch ist Oliver Scherz' Geschichte in ihrer Fixierung auf das Thema stimmig und feinfühlig. Die Idylle der erstaunlich analogen Dorfkindheit der Brüder wird von Philip Waechter liebevoll mit Bildern in Szene gesetzt.
Schade ist, dass keine Lehre unausgesprochen bleibt, obwohl die Beschreibungen der Ketchup-Spritzer und Porzellanscherben für sich sprechen. Oliver Scherz packt die erzieherischen Botschaften sehr explizit in Karls Gedankengänge und in ein versöhnendes Mutter-Sohn-Gespräch am Schluss. Das ändert aber nichts an ihrer Gültigkeit: Mitleid ist demütigend und nervt. Karl braucht seinen Bruder genauso wie der ihn. Man kann jemanden über alles lieben und sich trotzdem manchmal Fragen stellen, für die man sich im nächsten Moment schämt.
Oliver Scherz: "Sieben Tage Mo".
Mit Bildern von Philip Waechter. Thienemann Verlag, Stuttgart 2023. 176 S., geb, 16,- Euro. Ab 10 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Zunächst einmal ist 'Sieben Tage Mo' an sich schon eine sehr gute Geschichte. Oliver Scherz erzählt darin von den Zwillingsbrüdern Karl und Moritz, kurz Mo, und er tut dies sehr zugewandt, vielschichtig und klischeefrei [...]. 'Sieben Tage Mo' kommt ganz ohne Superfieslinge in der Schule oder sonstige Ekelpakete aus, ohne dysfunktionale Familienverhältnisse, ohne unwahrscheinliche Katastrophenfälle. Die Geschichte zeigt einen sehr besonderen, potenziell stets abenteuerlichen Alltag eines Jugendlichen und wie er ihn zu meistern versucht. Man kann mit Karl verzweifeln, sich mit ihm ärgern - und oft mit ihm lachen. Auch wegen Mo." Stefan Fischer Süddeutsche Zeitung 20240405
„Sieben Tage Mo“ von Oliver Scherz
Mo und Karl sind 12 Jahre alt und zweieiige Zwillingsbrüder. Doch bei Mos Geburt gab es Probleme, er bekam zu wenig Sauerstoff. Und so ist Mo anders. Ein Buch über zwei ungleiche Brüder und ihren Weg. Lustig, ernst, nah am Leben und ziemlich aufregend.
Was?
Karl ist der „Normalo“ und muss gefühlt nach der Schule immer auf seinen Zwillingsbruder Mo aufpassen. Karl ist das oft zu viel. Und doch liebt er seinen Bruder und verteidigt ihn natürlich, wenn wieder irgendein Spinner sich über ihn lustig macht. Die Zeit mit Mo ist aber manchmal auch sehr lustig. Etwa wenn er zur immer überfreundlichen und etwas zu mitleidigen Nachbarin sagt: „Du bis’ ein Idiot mit Kasperbacken“. Karl würde sich das nie trauen, aber Mo. Langweilig wird es mit Mo eigentlich nie. Doch Karl braucht einfach mehr Zeit für sich, und das muss er seiner Mutter und dem Vater, der nie da ist, beibringen.
Wie?
In zwei Dutzend Kapiteln erzählt Oliver Scherz aus dem Leben von Mo und Karl. Wunderbar ergänzen die Illustrationen von Philip Waechter die turbulenten Geschichten. Denn Mo ist immer für Überraschungen gut, lustige wie brandgefährliche. Oliver Scherz gelingt es, so lebendig und lebensnah, packend und auch humorvoll den Alltag einer Familie zu erzählen, in der ein Sohn eben anders ist. Ab dem ersten Kapitel sind wir mitten in der Welt von Mo und Karl und zittern, lachen, ärgern und freuen uns mit ihnen.
Für wen?
Ein Buch für Menschen ab 11 Jahren. Ein Buch für alle, die gerne mitfiebern und eintauchen in andere Leben. Wie Probleme lösen? Wie sich wieder vertragen nach einem heftigen Streit? Wie ein Date überstehen oder zum ersten Mal nach einem Date fragen? Karl hat da so seine Probleme, und Mo, der sonst oft Hilfe braucht, geht damit viel lässiger und direkter um. Wie immer eben, typisch Mo.
Von wem?
Lange war Oliver Scherz Schauspieler. Er hat das richtig gelernt und ist in Theatern und beim Fernsehen aufgetreten. Doch irgendwann wollte er schreiben – und zwar Bücher für Kinder. Das tut er nun seit 2012 und hat damit großen Erfolg. Er hat viele Auszeichnungen erhalten und kann auch ganz hervorragend vorlesen. Deshalb wurde er auch 2015 „Lesekünstler des Jahres“. Oliver Scherz wurde 1974 in Essen geboren, das ist im Ruhrgebiet. Heute lebt er mit seiner Familie in Freiburg.
Die Illustrationen im Buch kommen von Philip Waechter. Er hat Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Illustration an der Fachhochschule Mainz studiert und liebt es zu illustrieren. Außerdem arbeitet er gerne mit anderen zusammen und hat deshalb 1999 mit weiteren Illustratorinnen und Illustratoren die Ateliergemeinschaft LABOR gegründet.
Alles zum Kinderbuch des Monats
Mo und Karl sind 12 Jahre alt und zweieiige Zwillingsbrüder. Doch bei Mos Geburt gab es Probleme, er bekam zu wenig Sauerstoff. Und so ist Mo anders. Ein Buch über zwei ungleiche Brüder und ihren Weg. Lustig, ernst, nah am Leben und ziemlich aufregend.
Was?
Karl ist der „Normalo“ und muss gefühlt nach der Schule immer auf seinen Zwillingsbruder Mo aufpassen. Karl ist das oft zu viel. Und doch liebt er seinen Bruder und verteidigt ihn natürlich, wenn wieder irgendein Spinner sich über ihn lustig macht. Die Zeit mit Mo ist aber manchmal auch sehr lustig. Etwa wenn er zur immer überfreundlichen und etwas zu mitleidigen Nachbarin sagt: „Du bis’ ein Idiot mit Kasperbacken“. Karl würde sich das nie trauen, aber Mo. Langweilig wird es mit Mo eigentlich nie. Doch Karl braucht einfach mehr Zeit für sich, und das muss er seiner Mutter und dem Vater, der nie da ist, beibringen.
Wie?
In zwei Dutzend Kapiteln erzählt Oliver Scherz aus dem Leben von Mo und Karl. Wunderbar ergänzen die Illustrationen von Philip Waechter die turbulenten Geschichten. Denn Mo ist immer für Überraschungen gut, lustige wie brandgefährliche. Oliver Scherz gelingt es, so lebendig und lebensnah, packend und auch humorvoll den Alltag einer Familie zu erzählen, in der ein Sohn eben anders ist. Ab dem ersten Kapitel sind wir mitten in der Welt von Mo und Karl und zittern, lachen, ärgern und freuen uns mit ihnen.
Für wen?
Ein Buch für Menschen ab 11 Jahren. Ein Buch für alle, die gerne mitfiebern und eintauchen in andere Leben. Wie Probleme lösen? Wie sich wieder vertragen nach einem heftigen Streit? Wie ein Date überstehen oder zum ersten Mal nach einem Date fragen? Karl hat da so seine Probleme, und Mo, der sonst oft Hilfe braucht, geht damit viel lässiger und direkter um. Wie immer eben, typisch Mo.
Von wem?
Lange war Oliver Scherz Schauspieler. Er hat das richtig gelernt und ist in Theatern und beim Fernsehen aufgetreten. Doch irgendwann wollte er schreiben – und zwar Bücher für Kinder. Das tut er nun seit 2012 und hat damit großen Erfolg. Er hat viele Auszeichnungen erhalten und kann auch ganz hervorragend vorlesen. Deshalb wurde er auch 2015 „Lesekünstler des Jahres“. Oliver Scherz wurde 1974 in Essen geboren, das ist im Ruhrgebiet. Heute lebt er mit seiner Familie in Freiburg.
Die Illustrationen im Buch kommen von Philip Waechter. Er hat Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Illustration an der Fachhochschule Mainz studiert und liebt es zu illustrieren. Außerdem arbeitet er gerne mit anderen zusammen und hat deshalb 1999 mit weiteren Illustratorinnen und Illustratoren die Ateliergemeinschaft LABOR gegründet.
Alles zum Kinderbuch des Monats
Emotional und na dran
So farbenfroh und dennoch unaufdringlich und ruhig, hat mich das Cover gleich angesprochen. Die beiden Brüder sind füreinander da, auch wenn es nicht immer leicht ist. Danach hat mich die Zusammenfassung sehr neugierig auf die Geschichte und die beiden Brüder …
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Emotional und na dran
So farbenfroh und dennoch unaufdringlich und ruhig, hat mich das Cover gleich angesprochen. Die beiden Brüder sind füreinander da, auch wenn es nicht immer leicht ist. Danach hat mich die Zusammenfassung sehr neugierig auf die Geschichte und die beiden Brüder gemacht. Ich finde es wichtig, den Kindern zu erklären, dass auch ungleiche Persönlichkeiten gut zusammenpassen und sich ergänzen können.
Durch den angenehmen und kurzweiligen Schreibstil ist man als Leser direkt mitten im Geschehen. Die beiden Brüder wachsen uns – aus unterschiedlichen Gründen – ans Herz. Beide werden sehr sympathisch beschrieben und es gibt sowohl Schmunzler als auch traurige Momente. Es ist schlimm, was die beiden Brüder alles durchmachen müssen. Da merkt man immer wieder, wie sehr manche Aussagen und Handlungen verletzen können. Man erfährt in dieser Geschichte unglaublich viel über die Emotionen und Gefühlswelt von Karl. Gleichzeitig nimmt es einem auch die Berührungsängste mit Menschen, die geistige und /oder körperliche Einschränkungen haben. Das alles macht die Geschichte so emotional packend. Zwischendrin wird das Geschehen immer mal wieder mit skizzenhaften schwarz-weiß Illustrationen von Philip Waechter aufgelockert. Das gefällt uns sehr.
Ein rundum gelungener Roman, der emotional unter die Haut geht und uns vor allem mitfühlen lässt.
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„Sieben Tage Mo“ – Der Titel deutet darauf hin, dass sich alles nur um Mo dreht. Dabei hat Mo doch noch seinen Zwillingsbruder Karl.
Seit seiner Geburt ist Mo geistig behindert, Karl ist gesund zur Welt gekommen. Ihre Mutter ist überwiegend alleinerziehend und …
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„Sieben Tage Mo“ – Der Titel deutet darauf hin, dass sich alles nur um Mo dreht. Dabei hat Mo doch noch seinen Zwillingsbruder Karl.
Seit seiner Geburt ist Mo geistig behindert, Karl ist gesund zur Welt gekommen. Ihre Mutter ist überwiegend alleinerziehend und berufstätig. Also muss sich auch Karl oft um seinen Bruder kümmern – und dafür natürlich auf vieles verzichten.
Ich weiß, wie wichtig es ist, dass auch Geschwisterkinder geistig behinderter Menschen wahrgenommen werden und Anerkennung bekommen.
Der Autor Oliver Scherz sagt mit Herz und Verstand das, worauf es ankommt. Er beschreibt sehr realitätsnah, wie es Karl geht, indem er ihn die Geschichte erzählen lässt.
Mich hat das Buch nicht losgelassen. Ich konnte spüren, wie sehr Karl seinen Bruder liebt, aber auch, dass die Belastung für einen zwölfjährigen Jungen sehr groß, manchmal einfach zu groß ist. Viel zu wenig Zeit hat er für sich, für seine Bedürfnisse, seine Freunde…
Für Mo scheint das Leben leichter, sorgloser zu sein. Dass er aber auch ein ganz empfindliches Gespür hat und merkt, wenn er etwas „falsch“ gemacht hat, zeigen Sätze wie: „Mo brauchte beide Hände, um mir über den Rücken zu streicheln.“ Seine Art, sich zu entschuldigen.
Es ist ein berührendes Buch, das auch von gefährlichen Unternehmungen erzählt, von Menschen, die nicht nachdenken, sondern sich lustig machen über Menschen wie Mo, aber auch von denen, die ohne Berührungsängste ganz einfach mit ihm in Kontakt kommen.
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Karl und Mo sind Zwillinge, aber Mo ist ein besonderes Kind. Nach der Schule muss der 12-jährige Karl sich um seinen Bruder kümmern: die Mutter arbeitet und der Vater ist dienstlich auf Reisen. Obwohl Karl seinen Bruder liebt, seine verrückten Ideen und seine Naivität, ist er …
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Karl und Mo sind Zwillinge, aber Mo ist ein besonderes Kind. Nach der Schule muss der 12-jährige Karl sich um seinen Bruder kümmern: die Mutter arbeitet und der Vater ist dienstlich auf Reisen. Obwohl Karl seinen Bruder liebt, seine verrückten Ideen und seine Naivität, ist er auch oft genervt von Mos fordernder Art. Und so kommt es wie es kommen muss: Karl rebelliert, denn er möchte auch einmal alleine etwas unternehmen und nicht immer Mo im Schlepptau haben. Vor allem wenn es darum geht sich zum ersten Mal mit einem Mädchen zu verabreden.
Ich war sehr berührt von der Liebe, die Karl selbst in schwierigsten Situationen immer wieder für seinen Bruder aufbringt und dass er ihm nie lange böse sein kann. Karl muss für sein Alter viel zu erwachsen sein - das muss natürlich langfristig schiefgehen, denn Karl ist ja selbst noch ein Kind.
Die Eltern von Karl und Mo ernten von mir daher auch nur absolutes Unverständnis - selbst wenn es schwer ist, Arbeit und Kinder unter einen Hut zu bringen, ist es absolut unverzeihlich, Karl so viel Verantwortung aufzubürden, zumal Mo besondere Bedürfnisse hat und unberechenbar sein kann. Besonders berührt hat mich die Szene, in der die Nachbarin Karl als einzige endlich einmal ein lange verdientes Lob für seine aufopfernde Arbeit ausspricht. Oder in als die anderen Kinder sich über Mo lustig machen und Karl hilflos daneben steht.
Das Buch war eine echte Achterbahnfahrt der Gefühle: Mitleid (mit Karl), Wut (auf die Eltern), Lachen (über Mos Einfälle und seine direkte Art).
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Oliver Scherz hat mit seinem Roman „ Sieben Tage Mo“ ein berührendes Buch über Zwillinge geschrieben, die unterschiedlicher nicht sein können.
Der geistig behinderte Mo, unberechenbar und fordernd geht er durch sein Leben und Karl, sein Bruder der sich aufopfernd um ihn …
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Oliver Scherz hat mit seinem Roman „ Sieben Tage Mo“ ein berührendes Buch über Zwillinge geschrieben, die unterschiedlicher nicht sein können.
Der geistig behinderte Mo, unberechenbar und fordernd geht er durch sein Leben und Karl, sein Bruder der sich aufopfernd um ihn kümmert, mit ihm verrückte Sachen erlebt und Mo kompromisslos liebt.
Und doch ist es ihm oft zuviel, er möchte unbeschwert sein, mit seinen Freunden spielen und ein Mädchen treffen-ohne Mo.
Er möchte für seine Eltern wichtig sein, genau wie Mo.
Zwischen den Gefühlen hin- und hergerissen ist Karl, als er ein Date mit der wunderschönen Nida hat. Seine Mutter muss schon wieder arbeiten und er hat Mo an der Backe. Und es gibt keine Alternative.
Soll er das Date mit Nida einfach verstreichen lassen? Sicherlich nicht!
Mo kann kurz alleine zu Hause bleiben. Meint Karl - er wird sich auch beeilen.
Bis Karl einen Anruf bekommt und sein Herz in die Hose rutscht. Was ist passiert? Was hat Mo angestellt?
Es ist allein seine Schuld, was auch immer passiert ist. Mo ist geistig behindert und er hat nicht aufgepasst…., resümiert Karl.
Die Geschichte ist kurzweilig und doch sehr nachhaltig. Gerne für Jugendliche und Erwachsene geeignet. Der Autor hat einen unglaublich mitreißenden Schreibstil, man kann die Empfindungen von Karl sehr gut nachempfinden und versteht seine Gedankengänge.
Überforderung, Liebe und Mitgefühl spielen in dem Roman eine große Rolle und zeigen auch, trotz unfassbarer Liebe, wie Bedürfnisse und das eigene Ego in den Vordergrund drängen.
Die Eltern sind berufstätig und drücken dem pflichtbewussten Karl mit der Verantwortung für seinen behinderten Bruder eine zu große Bürde auf. Karl möchte auch gehört werden, frei sein und seine Interessen verfolgen.
Ein Balanceakt beginnt für Karl: Balancieren zwischen der Liebe zu seinem Bruder, der Erschöpfung und dem Verlust der eigenen Lebensfreude ist für einen 12jährigen ein Päckchen zu viel und Karl handelt nicht mehr vernünftig und erliegt seinen unterschiedlichen Gefühlen.
Die beiden Charaktere werden sehr authentisch und intensiv beschrieben, die Emotionen gleichen einer Achterbahnfahrt und obgleich der Roman kurz gehalten wird, ist er für den Leser mitreißend und nachhaltig.
Ein wahres Highlight für Jung und Alt.
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"Sieben Tage Mo" greift zweifelsohne ein sehr wichtiges Thema auf, das vor allem in letzter Zeit ein wenig aus dem Blickfeld der Kinderbuchliteratur verschwunden war: wie lebt es sich als Heranwachsender mit einem Geschwisterkind, das von Geburt an in seiner Entwicklung eingeschränkt …
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"Sieben Tage Mo" greift zweifelsohne ein sehr wichtiges Thema auf, das vor allem in letzter Zeit ein wenig aus dem Blickfeld der Kinderbuchliteratur verschwunden war: wie lebt es sich als Heranwachsender mit einem Geschwisterkind, das von Geburt an in seiner Entwicklung eingeschränkt ist? Wie geht na damit um, wenn einem zu früh zu viel Verantwortung aufgebürdet wird? Wie kann man sich selbst sein eigenes Leben und Wohlbefinden bewahren?
All diese Fragen behandelt Oliver Scherz in seinem Roman, einfühlsam und auch nachvollziehbar, aber leider auf der Ebene der Handlung nur begrenzt überzeugend, denn bei allem finanziellen Druck, den die Familie spürt, kann ich mir leider kein Szenario vorstellen, in dem die Verantwortung für den jüngeren Bruder so vollkommen, umfassend und nachhaltig auf einen Heranwachsenden übertragen wird. Aus Sicht der Handlungskonstruktion leuchtet dieser Aufbau zwar ein, denn die Kinderbuchliteratur ist ja quasi auf die Abwesenheit von Eltern spezialisiert, glaubwürdig war diese Verschiebung der Aufgaben von der Mutter auf ihren Sohn nicht.
Darüber hinaus habe ich mich über den ganzen Text schwer damit getan, in den Roman hineinzufinden. Stilistisch findet der Roman nicht so recht in einen Flow, viele Absätze sind abgehackt, fast sprunghaft, ganze Passagen wirken so, als seien einzelne, die Handlung fließend zusammenhaltende, Sätze herausgestrichen worden. Oftmals hatte ich den Eindruck, dass hier nur möglichst schnell ein neuer Problembereich abgehandelt, eine neue Belastung angerissen werden sollte. Im Grunde hat der Roman kaum gelungene Übergänge und dies verhindert ein Mitfiebern und einen ansteigenden Spannungsaufbau; Komponenten, die gerade im Kinderbuchbereich wesentlich sind.
Für mich waren die "Sieben Tage mit Mo" ein wichtiger Beitrag zu einem wesentlichen Thema, der aber in der Umsetzung großes Optimierungspotenzial aufweist.
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Die Betreuung für ein Geschwisterkind, viel Liebe und eine erdrückende Verantwortung
Mo und Karl sind Geschwister, 12 Jahre alt, Zwillinge und sie sind fast inmmer zusammen. Ihre Zuneigung zueinander ist groß und sie haben viel Spaß zusammen, oft zumindest. Denn sie sind ein …
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Die Betreuung für ein Geschwisterkind, viel Liebe und eine erdrückende Verantwortung
Mo und Karl sind Geschwister, 12 Jahre alt, Zwillinge und sie sind fast inmmer zusammen. Ihre Zuneigung zueinander ist groß und sie haben viel Spaß zusammen, oft zumindest. Denn sie sind ein sehr ungleiches Paar. Mo hat bei der Geburt einen Sauerstoffmangel erlitten und ist behindert. Grenzen kennt er nicht und wenn er etwas will, kann es schon mal heftig werden. Karl liebt seinen Bruder sehr und ist immer an seiner Seite. Er beschützt ihn, passt auf ihn auf. Das muss er tun, weil sein Vater aufgrund seiner Arbeit meist irgendwo weit weg unterwegs ist und seine Mutter als Krankenschwester auch nicht viel Zeit für die Betreuung aufbringen kann. Meistens möchte er es auch, weil es schön ist, mit Mo die Welt, seine Welt, zu erkunden. Aber manchmal ist es auch einfach sehr viel, sehr belastend und seine eigenen bescheidenen Wünsche bleiben auf der Strecke, mit dem Fahrrad durch die Gegend fahren, wenn man gerade Lust dazu hat, sich mit Freunden treffen und gar ein Date mit Nida, dem Mädchen, das er so mag. Dass er irgendwann mal eine letztendlich falsche Entscheidung trifft und das dies dann Folgen hat, was soll man sagen, ein 12-jähriger Junge, mit allem allein gelassen, zutiefst nachvollziehbar und eigentlich überhaupt nicht seine Schuld.
Ein schweres Thema, das diese Geschichte uns näherbringen will. Wie dies alles an uns herangetragen wird, einfach toll, sehr gut ausbalanciert, berührend. Man fühlt mit, man ist mit dabei, hat viel Hochachtung und fragt sich erst einmal, wo eigentlich die Eltern mit ihrer Verantwortung ihren beiden Söhnen gegenüber geblieben sind. Zuerst, denn auch das ist die besondere Qualität, mit der der Autor seine Geschichte erzählt. Auch die Eltern sind 'in Not'. Sie zerreissen sich zwischen Arbeit, denn auch der finanzielle Aspekt muss nun mal geschultert werden und gerade auch bei der Mutter, dem Wunsch, zuhause ihr behindertes Kind zu betreuen. Und die 'Ungerechtigkeit', die sie Karl aufbürden, auch sie ist ihnen bewusst, wenn sie sie auch die meiste Zeit verdrängen.
Dieses Buch, es gibt dem Thema und ganz vorne weg, den Menschen, die eine solche Situation zu meistern haben, eine Stimme, indem es Bewusstsein schafft für deren so ganz anderem Leben, dem, was sie schultern müssen, welch große Last es zu tragen gilt. Und ganz wichtig, es zeigt auch die, die anders sind und uns Dinge vorleben, die wir annehmen sollten und unser Leben bereichern können.
Sehr empfehlenswert, für alle.
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eBook, ePUB
Verantwortung
"Sieben Tage Mo" erzählt die Geschichte über die Brüdern Mo und Karl.
Zwischen Zwillingen gibt es meist diese ganz besondere Bindung, die hier auch zu spüren ist. Karl liebt Mo und ist gerne mit ihm zusammen. Ihm fällt viel Verantwortung zu, da …
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Verantwortung
"Sieben Tage Mo" erzählt die Geschichte über die Brüdern Mo und Karl.
Zwischen Zwillingen gibt es meist diese ganz besondere Bindung, die hier auch zu spüren ist. Karl liebt Mo und ist gerne mit ihm zusammen. Ihm fällt viel Verantwortung zu, da die Eltern beruflich sehr eingespannt sind und der zwölfjährige Karl sich deshalb täglich um seinen geistig behinderten Bruder kümmern muss.
Aber er ist jetzt in einem Alter, in dem seine eigenen Interessen an Gewicht gewinnen, Rad fahren, eigenen Hobbys nachgehen, den Tag auf seine Art erleben, die erste Verliebtheit, das erste Date...
Karl ist, auch aufgrund seines Alters und seiner eigenen Bedürfnisse, oftmals überfordert und trifft eine Entscheidung, die Folgen hat.
Kann man sie falsch nennen? Eine schwierige Frage, die aber gleichzeitig gar keine ist. Können die Eltern die Verantwortung einfach auf das Kind übertragen? Sein Leben von dem seines Bruders bestimmen lassen? Hat nicht auch Karl ein Recht auf ein eigenes, selbst bestimmtes Leben?
Ein berührendes Buch, das viel Fragen aufwirft und nachdenklich macht. Der Autor hat seinen Lesern hier tiefe und interessante Einblicke in die Familie gewährt. In den täglichen Spagat, einem behinderten Kind gerecht zu werden und die anderen dabei nicht aus den Augen zu verlieren,
Es sensibilisiert für ein Thema, dass man gerne zur Seite schiebt, nicht nur, wenn es einen nicht selbst betrifft.
Ein gutes Buch für Kinder und Erwachsene!
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Hörbuch-Download MP3
„Sieben Tage Mo“ von Oliver Scherz ist ein berührendes und humorvolles Kinderbuch über die Geschwisterbeziehung zwischen dem 12-jährigen Karl und seinem geistig behinderten Bruder Mo. Das Hörbuch, gelesen von Jens Wawrczeck, fängt die emotionale Tiefe der …
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„Sieben Tage Mo“ von Oliver Scherz ist ein berührendes und humorvolles Kinderbuch über die Geschwisterbeziehung zwischen dem 12-jährigen Karl und seinem geistig behinderten Bruder Mo. Das Hörbuch, gelesen von Jens Wawrczeck, fängt die emotionale Tiefe der Geschichte gekonnt ein und bringt die Zuhörer zum Lachen und Nachdenken.
Die Geschichte ist warmherzig und humorvoll erzählt, ohne dabei die Herausforderungen, die mit der Behinderung von Mo verbunden sind, zu beschönigen. Sie zeigt, wie wichtig Geschwisterliebe ist und wie man mit seinen Ängsten und Zweifeln umgehen kann.
Die Aufgabe, auf seinen Bruder aufzupassen, ist für Karl ist nicht immer einfach, denn Mo ist unberechenbar und stört oft Karls Pläne.
Die Erzählung aus der Perspektive von Karl ist voller Wärme und Leichtigkeit, gleichzeitig aber auch voller Tiefgang. Die Herausforderungen, aber auch die Freuden einer Geschwisterbeziehung mit einem behinderten Bruder werden auf sehr ehrliche Weise dargestellt.
Jens Wawrczeck liest die Geschichte mit viel Einfühlungsvermögen und variiert seine Stimme gekonnt, um den unterschiedlichen Charakteren Leben einzuhauchen. So wird Karl als ängstlicher, aber verantwortungsbewusster Junge dargestellt, während Mo als fröhlicher und spontaner Charakter erscheint.
"Sieben Tage Mo" ist ein tolles Hörbuch für Kinder und Erwachsene, das zum Nachdenken anregt und gleichzeitig unterhält. Es ist eine Geschichte über die Liebe zwischen Geschwistern, über Verantwortung und die Kraft, die man in sich selbst finden kann.
Das Cover ist schön anzusehen, die Illustration von Mo und Karl vor einem gelben Sonnenhimmel drückt sowohl die Zuneigung der Brüder als auch Karls Sorgen auf subtile Weise aus.
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eBook, ePUB
Mental Load. Ein Ausdruck reicht aus, um zu beschreiben, was dieses Buch widerspiegelt.
Überrascht war ich, dass es sich bei Karl und Mo tatsächlich um Zwillinge handelt. Nicht, weil einer von ihnen behindert und einer eben nicht ist, sondern weil ich damit gerechnet hatte, dass Mo der …
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Mental Load. Ein Ausdruck reicht aus, um zu beschreiben, was dieses Buch widerspiegelt.
Überrascht war ich, dass es sich bei Karl und Mo tatsächlich um Zwillinge handelt. Nicht, weil einer von ihnen behindert und einer eben nicht ist, sondern weil ich damit gerechnet hatte, dass Mo der jüngere Bruder wäre, mit dessen "Babysitting" Karl ab und an beauftragt ist - ich hätte nie erwartet, dass man einzig und alleine einem 12Jährigen nach Schulschluss die Betreuung eines geistig behinderten Gleichaltrigen überlässt, der noch dazu sehr fordernd ist.
"Sieben Tage Mo", aus der Perspektive Karls erzählt, zeugt auch genau von der Überforderung, die sich daraus ergibt, und den für ihn schwierigen Spagat zwischen den Bedürfnissen seines Bruders, den er zweifelsohne liebt, und seinen eigenen Bedürfnissen. Die Mutter ist zwar vor Ort, aber berufstätig, während der Vater jobbedingt ständig auf Reisen ist, woraus folgt, dass sich beide Söhne von ihrem Vater vernachlässigt fühlen, dessen Vorname von Mo inzwischen als Schimpfwort genutzt wird, um damit alles zu belegen, was ihm missfällt. Für mich einer der bedrückendsten Fakten in diesem Buch, da dieses "Synonym" offenbar längst alltäglich geworden ist.
Aber Karl, von seiner Mutter in die Rolle des "häuslichen Pflegers" gepresst, fühlt sich ferner als Kind weithin von der Mutter ignoriert und hat nun ein schlechtes Gewissen, dass er ebenfalls das Bedürfnis nach elterlicher Fürsorge hat, obschon sein Bruder doch eindeutig hilfsbedürftiger ist - und er zudem klar erkennt, dass seine Mutter auch ständig unter Strom steht und ihre Zeit abseits der Arbeit in der Pflege weiterhin davon geprägt ist, ferner die medizinische und therapeutische Betreuung des behinderten Sohnes sicherzustellen, so dass ihr Job eigentlich nie endet.
"Sieben Tage Mo" erzählt nun von einem kurzen Zeitraum im Leben Karls, der von eben diesem Frust geprägt ist, der sich allmählich Bahn bricht; es ist ein bedrückendes Zeugnis eines sehr reflektierten Jungen, der auch als eigenständige Person wahrgenommen werden will und der sich nicht nur mehr als einen freien Nachmittag in der Woche wünscht, sondern generell etwas mehr Beistand und Entlastung. Was mir zudem sehr gut gefallen hat, war die Darstellung der "Außenwelt", die dem behinderten Mo, vor Allem in der Gruppe, völlig anders begegnet als Karl, was diesem zusätzlichen Frust bereitet. Generell ist "Sieben Tage Mo" ein Buch, das ich definitiv in der sechsten oder siebten Klasse auch gerne in der Schule gelesen (die kürzere Länge ist da optimal auch für Nicht-Leseratten) und besprochen hätte; ich halte den Inhalt aber ebenso für ein älteres Publikum noch für mehr als lesenswert, da es, wie eingangs erwähnt, ganz besonders deutlich zeigt, was ein, noch dazu überbordender, Mental Load bedeutet und meines Erachtens weiterhin dazu animieren kann, zu überlegen, wem in seinem Umfeld man ggf. bestimmte Aufgaben einfach mal abnehmen oder leichter machen kann. Oder wem man einfach mal sagen sollte, dass er etwas echt gut macht. Ein eindrückliches Plädoyer für mehr Unterstützung sowie Anerkennung untereinander!
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Audio CD
Sieben Tage Mo von Oliver Scherz ist zwar für Kinder und Jugendliche gedacht, aber auch etwas für Erwachsene.
Das Buch handelt von dem zwölfjährigen Karl und seinem Zwillingsbruder Mo, welcher geistig behindert ist. Der Autor beschreibt mit viel Gefühl und ohne etwas zu …
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Sieben Tage Mo von Oliver Scherz ist zwar für Kinder und Jugendliche gedacht, aber auch etwas für Erwachsene.
Das Buch handelt von dem zwölfjährigen Karl und seinem Zwillingsbruder Mo, welcher geistig behindert ist. Der Autor beschreibt mit viel Gefühl und ohne etwas zu Beschönigen, wie das Leben der beiden Jungs unter diesen Vorraussetzungen verläuft und mit welchen Herausforderungen die Familie jeden Tag kämpfen muss. Sehr gut finde ich, dass hier sehr deutlich gemacht wird, was Eltern ihren Kindern teilweise für Verantwortung aufbürden und dies als selbstverständlich ansehen.
Durch den sehr gut verständlichen Schreibstil lässt sich dieses Buch wirklich gut und schnell lesen.
Ich kann dieses Werk jeden empfehlen, welcher selber eine ähnliche Familienkonstellation hat oder einfach wissen möchte, wie das Leben mit einer Person mit Behinderung ist.
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