Produktdetails
  • Verlag: Luchterhand
  • ISBN-13: 9783472863946
  • ISBN-10: 3472863943
  • Artikelnr.: 24222073
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

In seinem bereits zwischen 1964 und 1969 geschriebenen, jetzt zu seinem achtzigsten Geburtstag neu aufgelegten Roman "Siebenschläfer" skizziert Karl Otto Mühl nach Darstellung des Rezensenten Andreas Rossmann ein "Gesellschaftsbild der Wirtschaftswunderjahre (...), wie sie sich, abseits der großen Politik, in und um Wuppertal ereignet haben": Die Erfahrung des Zweiten Weltkriegs, die Städte in Trümmern, Währungsreform, Wirtschaftswunder, Kinder- und Jugendjahre der Bundesrepublik. Rossmann würdigt insbesondere die sprachliche Qualität des Romans, seine "Kraft des Konkreten" und seine "Lebendigkeit der Lakonie". Dicht und detailgenau mache Mühl in seinem Roman von gestern eine Zeit von vorgestern anschaulich, die, wiewohl lange vergangen, noch immer in die Gegenwart hineinrage. In seiner eher laxen Verweigerungshaltung gewinne Mühls Protagonist vor dem Horizont einer veränderten Gegenwart unversehens an kritischer Potenz: "Nichts falsch gemacht zu haben", so Rossmann, "kann manchmal gerade der Kardinalfehler sein."

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