Aus einer Fülle vorwiegend unpublizierter Quellen rekonstuiert die Arbeit das mittelalterliche Siedlungs- und Landschaftsbild zweier Gemeinden im Umland von Bordeaux und führt dessen Veränderungen während eines halben Jahrtausends vor Augen. Bäuerliche Wohnplätze, bürgerliche Landgüter, Wirtschaftseinrichtungen, Nutz- und Ödflächen werden aus ca. 1500 Einzelurkunden, aus grundherrlichen Chartularen, Heberegistern und Rechnungsbüchern mosaikartig zu einer umfassenden Topograohie beider Pfarreien zusammengesetzt. Zugleich lassen sich mit Hilfe der reichen Überlieferung hochmittelalterlicher Landesausbau, spätmittelalterliche Krisenzeit und frühneuzeitliche Restauration auf kleinstem Raume nachzeichnen und exemplarisch an Rodungen und Trockenlegungen, an Wüstungserscheinungen, am wirtschaftlichen Auf und Ab der zahlreichen Wassermühlen, an der Ausweitung des Weinbaus und am Ausgreifen der Bürger auf das Land darstellen. Sowohl in ihren Ergebnissen, als auch in methodischer Hinsicht führt die Studie weit über den lokalen Rahmen hinaus und versteht sich als Beitrag zur Geschichte Südwestfrankreichs sowie zur allgemeinen Siedlungs- und Agrargeschichte.
Zum Autor/Herausgeber: Dr. Matthias Koch, geb. 1963 in Mannheim. Studium der Geschichte und Romanistik in Heidelberg, Nantes und Bordeaux. Promotion 1997 mit vorliegender Arbeit an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Seit 1992 wiss. Mitarbeiter, seit 1997 wiss. Assistent am Historischen Seminar der Universität Bonn.
Zum Autor/Herausgeber: Dr. Matthias Koch, geb. 1963 in Mannheim. Studium der Geschichte und Romanistik in Heidelberg, Nantes und Bordeaux. Promotion 1997 mit vorliegender Arbeit an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Seit 1992 wiss. Mitarbeiter, seit 1997 wiss. Assistent am Historischen Seminar der Universität Bonn.