Am Beispiel zweier Pioniere des modernen Wohnens wird die Bandbreite der Positionen moderner Architektur untersucht. Bei dem scheinbar abwegigen Vergleich zwischen Sigfried Giedion und Richard Buckminster Fuller werden nicht nur parallelen im Werdegang aufgezeigt, sondern vor allem die beider Arbeiten zugrunde liegende Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Postionen von Le Corbusiers Vers une architecture bis zur Diskussion um Albert Einsteins bahnbrechenden Theorien dargestellt, um dann an Fallbeispielen das Ringen Giedions und Fullers um die architektonischen Konsequenzen aus diesen Studien zu analysieren und untereinander in Beziehung zu setzen. Giedion wird dabei als Protagonist einer das Individuum achtenden Moderne herausgearbeitet, während Fullers visionärer Umgang mit Architektur ein gänzlich anderes, nämlich das Individuum zugunsten des "Weltwohles" vernachlässigendes Menschenbild voraussetzt.