Überlaufene Innenstädte, verstärkte Regulierungen, Proteste von Anwohnerinnen - touristische Prozesse finden sich zunehmend in ambivalenten Konstellationen wieder: Attraktivitätssteigerungen, Städtekonkurrenzen und massenhafter Individualtourismus führen zu sich intensivierenden Konfliktlagen und Abgrenzungstendenzen. Am Beispiel einer Stadt wie Freiburg und einer Landschaft wie dem Schwarzwald diskutieren die Beitragenden dieses Bandes exemplarische touristische Phänomene im kontrastiven Spannungsverhältnis zwischen "Sightseeing" und "Sightfleeing". Dazu beleuchten sie die Schnittstellen, Widersprüchlichkeiten und Reibungen zwischen solchen distinktiven, doch sich zugleich gegenseitig konstituierenden Prozessen.Mithilfe kreativer Reflexionen, empirischer Notizen und konzeptioneller Rahmungen spüren sie nicht nur lokalen touristischen InwertSetzungen nach, sondern legen auch Perspektiven und Herausforderungen kulturanthropologischen Forschens offen. In experimenteller Form beleuchten und problematisieren die Beitragenden methodische Ansätze und nutzen dazu auch unkonventionellere Darstellungsformen ethnografischen Wissens.
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Die Texte sind durchgängig flott, bisweilen augenzwinkernd und auch ein wenig verspielt geschrieben; die Autor_innen gehen jedoch nicht in die Falle der von Orvar Löfgren in seinem Buch "On Holiday. A History of Vacationing" (Berkeley u. a. 1999, 5) dekonstruierten vermeintlichen "lightweight airiness" des touristischen Milieus. Dazu sind sie viel zu anspruchsvoll ausgerichtet. - Burkhart Lauterbach, in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 04.09.2020.