Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 20,00 €
  • Gebundenes Buch

Das Edelmetall Silber fasziniert seit jeher die Menschen. Nur selten ist dabei aber bewußt, wie sehr die kulturhistorische Entwicklung einer Region von der Erschließung und Nutzung der Erzlagerstätten bestimmt wurde.
Wie aber kam es überhaupt zur Anreicherung des seltenen Metalls im Schwarzwald? Wie wurden die Erze gewonnen und welche Spuren dieses 2000-jährigen Abbaus sind heute noch zu entdecken? Diese und weitere Fragen werden in dem vorliegenden Buch von einem renommierten Autorenteam aus Naturwissenschaftlern und Historikern anschaulich beantwortet.
Vorwort:
Der Schwarzwald ist
…mehr

Produktbeschreibung
Das Edelmetall Silber fasziniert seit jeher die Menschen. Nur selten ist dabei aber bewußt, wie sehr die kulturhistorische Entwicklung einer Region von der Erschließung und Nutzung der Erzlagerstätten bestimmt wurde.

Wie aber kam es überhaupt zur Anreicherung des seltenen Metalls im Schwarzwald? Wie wurden die Erze gewonnen und welche Spuren dieses 2000-jährigen Abbaus sind heute noch zu entdecken? Diese und weitere Fragen werden in dem vorliegenden Buch von einem renommierten Autorenteam aus Naturwissenschaftlern und Historikern anschaulich beantwortet.

Vorwort:
Der Schwarzwald ist eines unserer lagerstättenreichsten Mittelgebirge: über 400 so genannter Erzgänge - lange, dünne, mit Erz und anderen Mineralien gefüllte Spalten - durchziehen ihn und wurden nachweislich seit der Steinzeit zu verschiedensten Zwecken abgebaut. Die Besiedlung dieses Teils Südwestdeutschlands ist maßgeblich mit dem Bergbau und der Entwicklung der Glasindustrie, die ebenso auf mineralische Rohstoffe angewiesen war, verknüpft. Somit ranken sich um den Schwarzwälder Bergbau eine Fülle von Fragen:

- Woher kommen die Erze?
- Wann wurden sie gebildet?
- Warum ist gerade der Schwarzwald so reich an diesen Lagerstätten?
- Wann wurde Bergbau betrieben?
- Wie und wo wurde Bergbau betrieben?
- Wie wurde das Metall aus dem Erz herausgeschmolzen?
- Hat sich der Bergbau gelohnt oder war es ein Zuschussgeschäft?
- Wer hat den Bergbau finanziert?
- Wie viele Leute lebten vom Bergbau?
- Wie hat der Bergbau die lokale Wirtschafts- und Handelsentwicklung geprägt?
- Welche Spuren hat der Bergbau hinterlassen?

Diese und viele weitere Fragen beschäftigen seit Jahrzehnten Geowissenschaftler, Historiker, Archäologen und Botaniker, und der vorliegende Band soll einen Überblick darüber geben, was wir heute über Erze aus dem Schwarzwald und die aus ihnen erzeugten Metalle wissen. Zum ersten Mal kommen Spezialisten aus den unterschiedlichsten Disziplinen zusammen und nehmen sich dieses jahrtausendealten, aber nach wie vor aktuellen Themas an. Wir sehen gerade diese Vernetzung verschiedenster wissenschaftlicher Methoden als die einzige Möglichkeit an, ein solches Themengebiet wie "Bergbau" kompetent bearbeiten zu können und hoffen, dass diese Interdisziplinarität hier und bei anderen Fragestellungen Schule machen wird. Wir sind in diesem Sinne den Autoren dieses Bandes zu besonderem Dank verpflichtet, dass sie sich an dieser Form der Zusammenarbeit so vorurteilslos und engagiert beteiligt haben.

Der vorliegende reich illustrierte Band ist ebenso für Spezialisten wie Mineraliensammler und Bergbauhistoriker gedacht wie auch für interessierte Laien, die vielleicht im Urlaub das erste Mal mit diesen Phänomenen - einem Besucherbergwerk, einem Mineralienmuseum oder einer Glashütte - konfrontiert werden. Wir hoffen, dass alle, die dieses Buch in die Hand nehmen, die Freude an den schönen Mineralien und das Interesse an der Entwicklung unserer Industriegesellschaft in einem überwiegend als reines Erholungsgebiet bekannten Raum mit uns teilen und dass sie vielfältige Anregungen in diesem Band finden. Wir hoffen insbesondere, den Spagat geschafft zu haben zwischen einem Inhalt, der nicht zu detailliert für Laien und doch gewürzt mit neuen Informationen für die Spezialisten ist.

Dieser Band wäre nicht möglich geworden ohne die großzügige finanzielle Unterstützung verschiedenster Institutionen und Privatpersonen. Wir danken ganz besonders dem Verein der Freunde von Mineralien und Bergbau Oberwolfach e.V., dem Alemannischen Institut, dem Unibund Tübingen, der Württembergischen Hypothekenbank und Herrn Rolf Bonnert, Hüfingen. Und schließlich danken wir ganz herzlich den Referenten der Ringvorlesung "Silber aus dem Schwarzwald" im Studium Generale der Universität Tübingen im Sommersemester 2003, aus denen dieser Band hervorging. Ihre lebendigen Vorträge, hier niedergelegt in sorgfältig ausgearbeiteten und bebilderten Manuskripten, sind die Grundlage dieses Bandes.
Tübingen, im Frühjahr 2004
Gregor Markl und Sönke Lorenz

Inhaltsverzeichnis:
Vorwort 8

GREGOR MARKL
Wie kommt das Silber ins Gestein? - Die Bildung der Schwarzwälder Erzgänge und ihrer Mineralien 11

GERT GOLDENBERG UND HEIKO STEUER
Mittelalterlicher Silberbergbau im Südschwarzwald 45

HANS-GERT BACHMANN
Das Silber aus dem Stein bekommen: Archäometallurgische Überlegungen zum Nordschwarzwälder Hüttenwesen 81

BURKHARD FRENZEL UND HEIKE KEMPTER
Frühe Umweltverschmutzungen: Die Schwermetallablagerungen in Schwarzwälder Hochmooren 99

PETER HILSCH
Das Silber und die Menschen: Könige, Fürsten und Bergleute vom hohen Mittelalter bis zum Dreißigjährigen Krieg 131

SÖNKE LORENZ
Tübingen im Silberglanz: Der Tübinger Pfennig und der Aufstieg zur Stadt 159

BERND BREYVOGEL
Silberhandel im Südschwarzwald als Quelle des Wohlstands im Hoch- und Spätmittelalter 192
Bildnachweis 213
Autorenverzeichnis 215
Autorenporträt
Prof. Gregor Markl, geboren 1971, seit 1999 Inhaber des Lehrstuhls für Petrologie (Gesteinskunde)der Magmatite und Metamorphite am Institut für Geowissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. 2002 ausgezeichnet mit dem Alfred-Krupp-Förderpreis für junge Hochschullehrer. Für die Amtsperiode 2005/2006 Wahl zum Vorsitzenden der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft.