Feinfühlig und genau erzählt Ricarda Junge von Menschen, die sich in der Widersprüchlichkeit der Welt nur ebenso widersprüchlich einzurichten verstehen. In einer klaren Sprache fertigt sie Momentaufnahmen von großer Tiefenschärfe, die jedes beschauliche Postkartenformat sprengen, weil sie unserer Gegenwart zu nah sind.
Feinfühlig und genau erzählt Ricarda Junge von Menschen, die sich in der Widersprüchlichkeit der Welt nur ebenso widersprüchlich einzurichten verstehen. In einer klaren Sprache fertigt sie Momentaufnahmen von großer Tiefenschärfe, die jedes beschauliche Postkartenformat sprengen, weil sie unserer Gegenwart zu nah sind.
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Autorenporträt
Ricarda Junge 1979 in Wiesbaden geboren, ist Absolventin des Deutschen Literaturinstituts Leipzig. Anschließend studierte sie evangelische Theologie in Frankfurt am Main. Für ihr Debüt »Silberfaden« wurde sie 2003 mit dem Grimmelshausen-Förderpreis ausgezeichnet. 2005 erschien ihr Roman »Kein fremdes Land«, für den sie den George-Konell-Preis erhielt, 2008 »Eine schöne Geschichte«, 2010 der Roman »Die komische Frau« und 2014 der Roman »Die letzten warmen Tage«. 2013 erhielt sie den Robert-Gernhardt-Preis. Ricarda Junge lebt mit ihrer Familie in Berlin und Frankfurt am Main.Literaturpreise:Mehrfach Förderpreise des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen2003 Grimmelshausen-FörderpreisGeorge-Konell-Preis für »Kein fremdes Land«2013 Robert-Gernhardt-Preis
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Susanne Messmer entdeckt das Thema Unklarheit als Leitmotiv in den Erzählungen von Ricarda Junge, einer erst 23-jährigen Autorin, die am Leipziger Literaturinstitut studiert. Diese Schwammigkeit und Verlorenheit in der Welt zieht sich durch die Erzählungen und macht die Gedanken- und Lebenswelt von Junges Protagonistinnen aus. Sie alle - um Frauen geht es in jeder der Geschichten - "befinden sich in einem Zustand des Dazwischen". Diese diffuse Atmosphäre wird von "sachlichen, schnörkellosen, einfachen und knappen Sätzen" kontrastiert. Das Zusammenspiel von Form und Inhalt findet die Rezensentin gelungen und fühlt sich "ins Erzählte gezogen". Im Zentrum steht nach Messmers Ansicht in allen Geschichten aus Junges Erzähldebüt die Frage, ob man seinen "Gefühlen trauen kann - oder ob diese nicht fremde Wunschvorstellungen sind".