Emely ist die älteste von drei Geschwistern. Nach ihr kommt ihr kleiner Bruder Lukas und dann die noch ganz kleine Hannah. Mittlerweile ist es meistens Emelys Aufgabe, morgens vor der Schule dafür zu sorgen, dass Lukas in den Kindergarten und Hannah in die Krippe kommt. Denn während ihr Vater meist
unter der Woche auf der Straße unterwegs ist, oder im Stau steht, liegt ihre Mutter die meiste Zeit…mehrEmely ist die älteste von drei Geschwistern. Nach ihr kommt ihr kleiner Bruder Lukas und dann die noch ganz kleine Hannah. Mittlerweile ist es meistens Emelys Aufgabe, morgens vor der Schule dafür zu sorgen, dass Lukas in den Kindergarten und Hannah in die Krippe kommt. Denn während ihr Vater meist unter der Woche auf der Straße unterwegs ist, oder im Stau steht, liegt ihre Mutter die meiste Zeit im Bett und schläft.
Emely sammelt die kleinen Silberpapierchen, die sie überall in der Wohnung findet und stellt sich vor, wie sie irgendwann als Silberregen auf das Haupt ihrer Mutter niederregnen, wenn sie endlich wieder eine Quizshow veranstalten und ihre Mutter die unangefochtene Königin ist. Doch was die Silberpapiere tatsächlich bedeuten, das kann Emely eigentlich nur erahnen.
So begleiten wir die Zwölfjährige durch ihren Alltag, der meistens hektisch ist, immer darauf bedacht, dass die Familie nach außen hin funktioniert, dass niemand Verdacht schöpft. Der Vater weiß um das Problem mit seiner Frau, doch da ihn seine Arbeit so sehr vereinnahmt, kann er selbst nur am Wochenende für seine Familie da sein. Das meiste bleibt an Emely hängen. Warum die Mutter in diese Tablettensucht geraten ist, das wird nur am Rande erzählt. Wichtiger ist, wie sich dadurch das Verhältnis in der Familie ändert, welche Last Emely schultern muss. Und immer dazwischen die Frage, ob sie sich nicht doch jemandem anvertrauen sollte.
Christine Werner hat dieses wichtige Thema in einen sehr verständnisvollen Rahmen gesetzt. Dabei wirkt die Geschichte zum Teil sehr gehetzt, die kurzen Sätze geben dabei das Tempo vor. Doch genau so muss sich Emelys Leben auch anfühlen: hektisch, gestresst, allein gelassen. Aber mit einer sehr wichtigen Botschaft, die anderen betroffenen Kindern Mut machen wird: Du bist nicht allein mit diesem Problem. Du kannst dich anderen anvertrauen. Es gibt Menschen, an die du dich wenden kannst, die dir helfen werden.
Fazit
Ich finde es großartig, wenn Dinge wie Suchtverhalten innerhalb von Familien leicht verständlich und vor allem verständnisvoll in Kinder- und Jugendbüchern thematisiert werden. Absolut lesenswert!