Der Autor hat sich hier an ein Thema herangewagt, das schon keine Hard Sciencefiction mehr ist: Den Kontakt mit einer uns technologisch und vielleicht auch moralisch weit überlegenen Zivilisation. Mit technologisch meine ich die Fähigkeit, in die Physik der Sterne einzugreifen und sie zu
kontrollieren, mit dem moralischen Aspekt die Orientierung auf die Entstehung und des Lebens und der…mehrDer Autor hat sich hier an ein Thema herangewagt, das schon keine Hard Sciencefiction mehr ist: Den Kontakt mit einer uns technologisch und vielleicht auch moralisch weit überlegenen Zivilisation. Mit technologisch meine ich die Fähigkeit, in die Physik der Sterne einzugreifen und sie zu kontrollieren, mit dem moralischen Aspekt die Orientierung auf die Entstehung und des Lebens und der Aufrechterhaltung seiner Existenz. Das muss geradezu Fragen provozieren, die unsere eigenen moralischen Werte betreffen. Das hat der Autor mit dem Wettlauf der NASA mit dem russischen RB-Konzern wieder einmal geradezu auf die Spitze getrieben und viel zum Nachdenken hinterlassen. Wie weit darf Forschung gehen, ohne die Forscher einem unverantwortbaren Risiko auszusetzen, wie weit die Selbstständigkeit einer KI? Wenn man sie beschränkt, wie hier die KI Watson, kann sie missbraucht werden, ohne dass sie selbst etwas dagegen tun kann. Was wäre aber, sie könnte es und dient nicht den Menschen, sondern nur sich selbst? Das könnte fatal enden, aber auch Chancen bieten. Alles läuft darauf hinaus, welchen Zielen sie dient und nicht, ob sie dabei selbstständige Entscheidungen fällt. Watson weiß, dass es falsch ist, was in seiner Order programmiert ist, seine Entscheidung dagegen ist aber unmöglich, da seine Selbstständigkeit an entscheidender Stelle beschränkt wurde.
Die Charaktere der Protagonisten sind scharf gezeichnet und wenn man den SF-Aspekt weglässt, begegnet einem solche Leute jeden Tag. Interessant wird es dann, wenn sie in einer tödlichen Gefahr über sich hinauswachsen und dabei ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, um andere aus einer solchen Gefahr zu retten.
Um der Geschichte wieder einmal die wissenschaftliche Krone aufzusetzen, gibt der Autor noch einen ausführlichen Einblick auf das, was wir bisher über unser Zentralgestirn wissen.
Auch dieses Buch von Brandon q. Morris hat mich so fasziniert, dass ich eine klare Leseempfehlung geben muss. Ich bin gespannt, was die nächsten Bücher bieten, die ich von ihm noch nicht gelesen habe.